Das Team von Doug Shedden gewann im Viertelfinal im siebenten und entscheidenden Spiel gegen die ZSC Lions 2:1 und nutzte damit den dritten Matchpuck. Im Eishockey wird viel vom Momentum gesprochen. Dieses schien nach den deutlichen Siegen (6:1, 6:2) auf Seiten des ZSC zu sein. Doch die Zuger zeigten in der mit 6380 Zuschauern zum dritten Mal in Serie ausverkauften Hertihalle keinerlei Verunsicherung. Bereits im ersten Drittel hatten sie - angefeuert von ihren fantastischen Fans - deutlich mehr vom Spiel.
Das 1:0 von Dale McTavish (19.) war mehr als verdient. Der 38-jährige Kanadier setzte sich herrlich gegen den gegnerischen Verteidiger Radoslav Suchy durch und liess ZSC-Goalie Ari Sulander keine Chance. McTavish erzielte bereits seinen vierten Treffer in dieser Serie und den neunten Skorerpunkt insgesamt. Die Zuger erspielten sich auch im Mitteldrittel weiter Chance um Chance, und in der 35. Minute wurden die Angriffsbemühungen belohnt. Paul Di Pietro konnte solo auf Sulander losziehen, worauf er den Finnen zwischen den Schonern erwischte. Es war der erste Treffer für Di Pietro im laufenden Playoff und das Game-Winning-Goal. Denn die Stadtzürcher konnten in der 59. Minute durch Patrik Bärtschi nur noch zum 1:2 verkürzen.
Der ZSC verdankte es einzig dem überragenden Sulander, der eine enorme Ruhe ausstrahlte, dass er bis am Schluss auf eine Wende hoffen durfte. Doch für einen zweiten Treffer fehlte es auch an der Genauigkeit in den Abschlüssen. Deshalb schieden die Stadtzürcher zum zweiten Mal hintereinander in den Viertelfinals aus, nachdem sie 2009 mit 0:4 gegen Fribourg gescheitert waren.
Freude bei Zugs Fabian Schnyder und Torschuetze Paul Di Pietro. / Foto: EQ Images
ZSC-Trainer Sean Simpson übernimmt dadurch nach einer weiteren Enttäuschung das Schweizer Nationalteam.
Zug - ZSC Lions 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)
Herti. - 6380 Zuschauer (ausverkauft). - SR Kurmann/Massy, Arm/Küng. - Tore: 19. McTavish (Steinmann, Kress) 1:0. 35. Di Pietro (Fabian Lüthi, Steinmann) 2:0. 59. Patrik Bärtschi (Monnet) 2:1. - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. - PostFinance-Topskorer: Holden; Patrik Bärtschi.
Zug: Markkanen; Diaz, Patrick Fischer II; Dupont, Oppliger; Kress, Schefer; Damien Brunner, Holden, Fabian Schnyder; Björn Christen, Steinmann, McTavish; Ruefenacht, Duri Camichel, Corsin Camichel; Di Pietro, Bodemann, Fabian Lüthi.
ZSC Lions: Sulander; Reist, Suchy; Seger, Daniel Schnyder; Schelling, Geering; Patrik Bärtschi, Down, Krutow; Alston, Pittis, Micheli; Bastl, Grauwiler, Bühler; Gardner, Adrian Wichser, Monnet.
Bemerkungen: Zug ohne Snell (gesperrt) und Boumedienne (überzähliger Ausländer). ZSC Lions ohne Trudel, Sejna, Schommer (alle verletzt) und Signoretti (überzähliger Ausländer). -- Pfostenschüsse: 27. Damien Brunner, 60. McTavish. -- Timeout ZSC (59:23) -- ZSC von 58:50 bis am Schluss ohne Torhüter.
