fest / Quelle: appenzell.im / Montag, 16. Juni 2025 / 17:43 h
Das Appenzellerland, bekannt für seine malerische Landschaft und seine charakteristische Architektur, rückt am 20. und 21. Juni 2025 in den Mittelpunkt einer Fachtagung. Auf Einladung der kantonalen
Fachstellen für Denkmalpflege von Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden versammeln sich rund 160 Expertinnen und Experten aus der Schweiz und den Nachbarländern. Anlass ist die Jahrestagung des Arbeitskreises Denkmalpflege (AKD), einem wichtigen Netzwerk für den fachlichen Austausch über den Erhalt historischer Bausubstanz. Unter dem Titel «Farbiges Appenzellerland» widmet sich die Konferenz einem Thema, das die Identität der Region massgeblich prägt: der Farbgestaltung von Gebäuden und ganzen Ortsbildern.
Dialog über Farbkultur und Ortsbildpflege
Die Tagung bietet eine Plattform, um die vielfältige und oft farbenfrohe Baukultur des Appenzellerlandes zu ergründen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den feinen Unterschieden zwischen den beiden Halbkantonen sowie auf den grundsätzlichen Herausforderungen im Umgang mit geschützten Bauten. Die Teilnehmenden werden erörtern, wie sorgfältige Restaurierungen und eine zeitgemässe Nutzung historischer Gebäude erfolgreich miteinander verbunden werden können.
Konkrete Beispiele aus der Praxis stehen dabei im Zentrum der Diskussionen:
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In Gais (AR) werden die Farbgestaltung des Dorfkerns und die Anforderungen an öffentliche Räume thematisiert.
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In Appenzell (AI) stehen die traditionelle Farbgebung und die reich verzierten Fassaden im Vordergrund, die das Ortsbild so unverwechselbar machen.
Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, wie das baukulturelle Erbe nicht nur bewahrt, sondern auch lebendig gehalten und sinnvoll in die Zukunft geführt werden kann.
Einblicke vor Ort: Das vielfältige Programm
Die zweitägige Veranstaltung führt die Fachleute an verschiedene Orte in beiden Appenzell, um Theorie und Praxis direkt miteinander zu verknüpfen.
Für die beiden Appenzeller Kantone hat die Pflege des baulichen Erbes einen hohen Stellenwert. / Foto: Marcus Ganahl Unsplash License
Das Programm ist dicht und abwechslungsreich gestaltet.
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Freitag: Der erste Tag beginnt mit Fachvorträgen und Diskussionen in Gais und Appenzell. Einen besonderen kulturellen Akzent setzt eine Kunstinstallation in der Pfarrkirche St. Mauritius in Appenzell. Der offizielle Teil des Tages schliesst mit der Mitgliederversammlung des AKD in der Kunsthalle Ziegelhütte.
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Samstag: Der zweite Tag ist den Exkursionen gewidmet. Auf dem Plan stehen Besichtigungen im Kloster Leiden Christi in Jakobsbad und im Roothuus in Gonten, einem Zentrum für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik. Ein Atelierbesuch bei der Künstlerin Vera Marke in Hundwil bietet zudem Einblicke in das aktuelle Kunstschaffen der Region. Die Tagung findet ihren Abschluss am frühen Nachmittag im Kloster Maria der Engel in Appenzell.
Baukultur als Fundament für Identität und Tourismus
Für die beiden Appenzeller Kantone hat die Pflege des baulichen Erbes einen hohen Stellenwert. Sie ist ein entscheidender Faktor für die Bewahrung der regionalen Identität und leistet einen wichtigen Beitrag zur hohen Lebensqualität. Darüber hinaus ist die gut erhaltene Baukultur ein zentrales Element für den Tourismus, der massgeblich von den intakten und ästhetisch ansprechenden Dorfbildern profitiert. Dass die renommierte Fachtagung des Arbeitskreises Denkmalpflege in Gais und Appenzell stattfindet, unterstreicht die Anerkennung für das Engagement der Region in diesem Bereich und würdigt die Bedeutung des Appenzellerlandes als Vorbild für den Umgang mit historischer Architektur.
