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Zu viel TV und Internet schadet KindernBristol/Berlin/Wien - Ein Zeitlimit für TV und Computer ist wichtig für das Gesundheit und Wohlbefinden eines Kindes. Das bestätigen englische Forscher in der Fachzeitschrift «Pediatrics». Sie unterzogen 1000 Zehnjährige einem psychologischen Test.fest / Quelle: pte / Dienstag, 12. Oktober 2010 / 21:15 h
Die Ergebnisse verglichen sie einerseits mit der täglich vor dem Fernseher oder Computer verbrachten Zeit, andererseits mit dem Ausmass der Bewegung. Kinder, die täglich zwei Stunden oder mehr vor dem Bildschirm sassen, hatten deutlich mehr psychische Probleme. Ein möglicher Ausgleich durch Sport zeigte sich nicht.
Dauer an das Alter anpassen
Die Ergebnisse decken sich mit bisherigen Erkenntnissen zur Auswirkung der Medien auf die Entwicklung von Kinder. Die deutsche Bundeszentrale für gesellschaftliche Aufklärung BZGA schlägt daher eine Staffelung der Bildschirmzeiten nach dem Alter des Kindes vor. «Unter zwei Jahren sollte ein Kind gar nicht gucken, von drei bis fünf Jahren höchstens eine halbe Stunde. Sechs- bis Neunjährige können den roten Faden in Kinderfilmen schon mitverfolgen, doch ist auch hier eine Beschränkung auf eine Stunde sinnvoll, bei den bis 13-Jährigen dann auf etwa 90 Minuten», erklärt BZGA-Sprecherin Julia Jakob.
Für ein Zeitlimit von Klein an spricht sich auch Bernhard Jungwirth, Geschäftsführer des Instituts für angewandte Telekommunikation OIAT aus.
Kinder in der Studie, die täglich zwei Stunden oder mehr vor dem Bildschirm sassen, hatten deutlich mehr psychische Probleme. /
![]() «Wichtig ist, dass Eltern und Kinder gemeinsam Regelungen vereinbaren. Dazu kann etwa gehören, dass zuerst die Hausübung erledigt wird oder dass zu bestimmten Zeiten der Bildschirm ausgeschaltet bleibt.» Am besten funktioniere das, wenn die Eltern zugleich auch Alternativen der Freizeitgestaltung bieten, kaum jedoch, wenn der Bildschirm als Kindermädchen herhalten muss. Neben der Dauer sollten Eltern jedoch auch die Inhalte im Auge behalten, wobei die Experten besonders bei jüngeren Kindern die gemeinsame Nutzung empfehlen. Bewegung schützt nicht Die britischen Studie untersuchte die Gefühlswelt der Kinder, ihre Beziehung zu Gleichaltrigen, ihr allgemeines Verhalten und auch etwaige Anzeichen von Hyperaktivität als Anzeichen für das psychische Wohlergehen. «Wie gut die Kinder hier abschnitten, hing eng mit der Zeitdauer zusammen, die sie mit Computerspielen und vor dem TV verbrachten. Bei zwei Stunden pro Tag stieg das Risiko für derartige Probleme um 60 Prozent, bei längerer Bildschirmdauer sogar noch mehr», berichtet die Studienautorin Angie Page von der University Bristol. Je mehr Bewegung Kinder mit hohem Medienkonsum in ihrer übrigen Freizeit machten, desto besser schnitten sie im Umgang mit ihren Emotionen wie auch in der Beziehung zu den Gleichaltrigen ab. Verhaltensauffälligkeit und Hyperaktivität wurden damit jedoch sogar schlechter. «Wir können insgesamt nicht sagen, dass mehr Bewegung die Folgen langer Stunden vor dem Fernseher oder Computer auf Kindern gut machen könnte», so die Forscher. Weniger Probleme traten bei den Kindern auf, die täglich nur kurz TV sahen oder Internet surften.
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