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Bossi und seine Lega bleiben Berlusconi treu

Rom - Im Streit zwischen Italiens Regierungchef Silvio Berlusconi und Parlamentspräsident Gianfranco Fini vermittelt nun der Chef der mitregierenden Lega Nord, Umberto Bossi. Er habe von beiden den Auftrag dazu erhalten, sagte Bossi am Dienstag.

bert / Quelle: sda / Dienstag, 9. November 2010 / 12:31 h

Er sehe einen «Hoffnungsschimmer», allerdings dürfe es Fini «nicht zu weit treiben», warnte der Chef der rechtspopulistischen Lega Nord. Fini hatte den Ministerpräsidenten am Sonntag angesichts neuer Skandale zum Rücktritt aufgefordert. Andernfalls würden seine Anhänger im Kabinett die Regierung verlassen. Fini hatte sich Ende Juli mit Berlusconi überworfen, die von ihm mitgegründete Regierungspartei Partei Volk der Freiheit (PdL) verlassen und später die Partei Zukunft und Freiheit für Italien (FLI) gegründet. Im italienischen Kabinett gibt es derzeit vier Fini-Anhänger. Das Mandat der Regierung dauert eigentlich bis 2013.



Silvio Berlusconi. /

Bossis Vermittlung soll nun offenbar sicherstellen, dass die Regierung wenigstens bis zur Verabschiedung des Budgets für 2011 im Amt bleibt, der derzeit im Parlament beraten wird und im Dezember verabschiedet werden könnte. Ein möglicher Kompromiss zwischen Fini und Berlusconi könnte laut italienischen Medien die Verabschiedung eines neuen Wahlgesetzes sowie eine garantierte Solidarität der reichen Regionen insbesondere im Norden des Landes mit den armen Regionen im Süden umfassen.

Für eine normales Italien

Solidarisch mit dem Premier zeigten sich alle Spitzenpolitiker von Berlusconis Mitte-Rechts-Partei PdL. Aussenminister Franco Frattini betonte, dass auch die Parlamentarier der Fini-Fraktion die Legislaturperiode nicht beenden wollen. Der Chef der oppositionellen Christdemokratische Partei, Pierferdinando Casini, lehnte Finis Forderung ab, sich der neuen Regierung anzuschliessen, die nach Berlusconis Rücktritt gegründet werden sollte. Die oppositionelle Bewegung «Lila Volk» startete im Internet eine Unterschriftensammlung, um das Parlament aufzurufen, für einen Misstrauensantrag gegen Berlusconi zu stimmen. «Für ein normales Land» heisst die Petition, die bereits von über 1000 Intellektuellen, Journalisten und Künstlern unterschrieben wurde.

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