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Federer auch in «Aussenseiterrolle» stark

Roger Federer hat zum French-Open-Start gezeigt, dass mit ihm auch in dieser Quinzaine zu rechnen ist, obwohl er für einmal nicht den meistgenannten Favoriten zugerechnet wird: Der Baselbieter setzte sich gegen Feliciano Lopez sicher 6:3, 6:4, 7:6 (7:3) durch.

fest / Quelle: Si / Montag, 23. Mai 2011 / 16:50 h

Wie gross der Respekt Roger Federers vor Feliciano Lopez (ATP 41) war, merkte man nach dem Gewinn des Punktes zum 4:1 im Tiebreak. Federer feierte das zweite "Minibreak" in der Kurzentscheidung mit vehementem Ballen der Faust und wusste, dass nun nicht mehr viel passieren konnte. Wenig später, nach genau 119 Minuten, verwertete er den Matchball mit seinem 12. Ass und nahm von seiner grossen Fangemeinde auf dem Court Philippe Chatrier die verdienten Huldigungen entgegen. "Ich bin zufrieden, mir ist ein guter Match gelungen", erklärte Federer, der nicht erst seit dem Marathon-Match von Madrid - Sieg nach drei Tiebreaks und abgewehrtem Matchball - um die Gefährlichkeit von Lopez wusste.

Von Beginn weg hatte er einen überzeugenden Auftritt. Sehr gut aufschlagend, kontrollierte er die eigenen Aufschlaggames und musste dem offensivsten Iberer auf der Tour keinen Breakball zugestehen. Umgekehrt erarbeitete er sich in der gutklassigen und abwechslungsreichen Partie viele Möglichkeiten, von denen er die fünfte (zum 5:3 im ersten Satz) und neunte (zum 3:2 im zweiten Durchgang) zum 2:0-Satzvorsprung verwerten konnte. "Es war mein erstes Ziel, gut aufzuschlagen, weil ich diesen Teil besser unter Kontrolle halten kann als die Returns. Zudem war mir klar, dass ich bei einem Match über zwei Stunden meine Chancen bekommen würde, und ich freue mich, dass ich ihn von der Grundlinie aus dominieren konnte. Er hat bei diesen langsameren Bedingungen nicht die Gratispunkte bekommen, die er wollte und auf die er hoffte", analysierte Federer.

Der populärste Spieler

Der sichere Startsieg wird vorerst nichts an der Ausgangslage ändern: Weder in den Vorschauen der Medien noch bei den Wettbüros steht Federers Name derzeit für eine Finalqualifikation hoch im Kurs, die meisten Auguren gehen davon aus, dass Novak Djokovic und Rafael Nadal ihre Dominanz am Bois de Boulogne fortsetzen werden. Für Federer hat sich trotz der zuletzt veränderten Favoritenhierarchie kaum etwas geändert: Er ist nach wie vor bei den Fans der klar populärste Spieler und profitiert auch nicht davon, dass er nun weniger im Rampenlicht stehen würde.

"Nein, leider nicht, ich mache immer noch gleich viele Pressekonferenzen wie vorher und in gleich vielen Sprachen", so Federer, "ich hatte dieses Jahr das Ziel, vor den Grand Slams etwas weniger zu machen, nachdem ich in den letzten sechs, sieben Jahren in Sachen Medien oder Sponsoren enorm viel gemacht habe. Geändert hat aber nichts". Eine Veränderung der Situation erwartet er auch dann nicht, wenn seine Klassierung einmal dauerhaft absinken sollte: "Irgendjemand wird immer mit mir sprechen wollen."

Während die Partie gegen Lopez doch einige Risiken barg, sollte Federer am Mittwoch kaum in Gefahr geraten. Sein Gegner Maxime Teixeira (ATP 181) hat am ersten Turniertag mit einem Fünfsatzsieg gegen Landsmann Vincent Millot seinen ersten Match auf der Profitour gewonnen, ist aber ein unbeschriebenes Blatt. Auch für Federer: "Ich kenne ihn gar nicht, habe am Sonntag zwei Ballwechsel auf dem kleinen Bildschirm gesehen. Seve (Lüthi) und Paul (Annacone) haben sich aber den Match angeschaut und werden mir die nötigen Informationen geben."

40. Sieg für Djokovic

Novak Djokovic machte gestern auf dem Centre Court da weiter, wo er in Rom aufgehört hatte. Er überliess Thiemo De Bakker (ATP 71) in einer einseitigen Angelegenheit nur gerade sechs Games und feierte so seinen 40. Sieg de suite. Ausgeschieden ist hingegen bereits Vorjahres-Halbfinalist Tomas Berdych. Der als Nummer 6 gesetzte Tscheche verspielte gegen den Franzosen Stéphane Robert (ATP 140) einen Zweisatz-Vorsprung und unterlag mit 7:9 im Entscheidungssatz. Robert ist somit im Alter von 31 Jahren zum zweiten Mal bei einem Major-Turnier in die zweite Runde vorgestossen.

Umgekehrt las er den Aufschlag seines Widersachers gut und erspielte sich in den ersten beiden Sätzen immer wieder Chancen. Zwei Breaks zum 5:3, respektive 3:2 reichten ihm zum Gewinn der ersten beiden Sätze; im finalen Tiebreak war er dann auch ungefährdet.

Nächster Gegner des Champions von 2009 ist Maxime Teixeira (ATP 181). Der Franzose hatte in der Startrunde seinen ersten Sieg auf der Profitour gefeiert, als er in fünf Sätzen Landsmann Vincent Millot besiegte.

Während Novak Djokovic (6:1, 6:2, 6:3 gegen Thiemo De Bakker) ungefährdet zum 40. Sieg in Serie kam, ist die Turniernummer 6 ausgeschieden. Tomas Berdych verspielte gegen den Franzosen Stéphane Robert einen Zweisatz-Vorsprung und unterlag 7:9 im fünften Durchgang.

Resultate:
Roland Garros. French Open. Grand-Slam-Turnier (21,757 Mio Franken/Sand). 1. Runde. Männer: Roger Federer (Sz/3) s. Feliciano Lopez (Sp) 6:3, 6:4, 7:6 (7:3). Novak Djokovic (Ser/2) s. Thiemo De Bakker (Ho) 6:2, 6:1, 6:3. Stéphane Robert (Fr) s. Tomas Berdych (Tsch/6) 3:6, 3:6, 6:2, 6:2, 9:7. Gael Monfils (Fr/9) s. Björn Phau (De) 4:6, 6:3, 7:5, 6:0. Mardy Fish (USA/10) s. Ricardo Mello (Br) 6:2, 6:7 (11:13), 6:2, 6:4. Michail Juschni (Russ/12) s. Go Saeda (Jap) 7:5, 6:2, 6:4. Richard Gasquet (Fr/13) s. Radek Stepanek (Tsch) 7:5, 6:3, 6:0. Viktor Troicki (Ser/15) s. Julian Reister (De) 6:4, 6:3, 6:3. Steve Darcis (Be) s. Michael Llodra (Fr/22) 6:7 (5:7), 6:3, 6:3, 6:3. Thomaz Bellucci (Br/23) s. Andrej Golubew (Kas) 6:4, 6:4, 6:7 (4:7), 7:6 (7:5). Juan Martin del Potro (Arg/25) s. Ivo Karlovic (Kro) 6:7 (7:9), 6:3, 7:5, 6:4. Marcos Baghdatis (Zyp/27) s. Frederico Gil (Por) 7:6 (7:5), 6:2, 6:2. Nikolai Dawydenko (Russ/28) s. Denis Gremelmayr (De) 7:6 (7:2), 6:1, 6:3. Janko Tipsarevic (Ser/29) s. Brian Dabul (Arg) 7:6 (7:1), 6:1, 6:0. Thomas Schoorel (Ho) s. Maximo Gonzalez (Arg) 7:6 (7:5), 6:3, 6:3. Igor Andrejew (Russ) s. Florent Serra (Fr) 6:4, 6:1, 6:3. Alejandro Falla (Kol) s. Potito Starace (It) 7:6 (7:2), 6:1, 6:1.



Roger Federer. /

Michail Kukuschkin (Kas) s. Daniel Brands (De) 6:2, 6:4, 6:4. Marsel Ilhan (Tür) s. Tommy Haas (De) 6:4, 4:6, 7:6 (7:1), 6:4. Philipp Petzschner (De) s. Mischa Zverev (De) 7:6 (7:3), 6:0, 6:4. Carlos Berlocq (Arg) s. Bernard Tomic (Au) 7:5, 6:4, 6:2. Albert Ramos (Sp) s. Javier Marti (Sp) 6:3, 6:7 (5:7), 4:6, 6:1, 6:3. Simone Bolelli (It) s. Frank Dancevic (Ka) 6:1, 6:3, 6:7 (5:7), 6:2. Tobias Kamke (De) s. Olivier Rochus (Be) 6:7 (5:7), 6:3, 6:3, 6:2. Victor Hanescu (Rum) s. Benoit Paire (Fr) 7:5, 4:6, 6:1, 7:6 (7:4). - Schoorel spielt in der 2. Runde gegen Stanislas Wawrinka (Sz/14), Federer trifft auf Maxime Teixeira (Fr).

Frauen: Caroline Wozniacki (Dä/1) s. Kimiko Date-Krumm (Jap) 6:0, 6:2. Vera Swonarewa (Russ/3) s. Lourdes Dominguez Lino (Sp) 6:3, 6:3. Francesca Schiavone (It/5) s. Melanie Oudin (USA) 6:2, 6:0. Petra Kvitova (Tsch/9) s. Greta Arn (Un) 6:2, 6:1. Marion Bartoli (Fr/11) s. Anna Tatischwili (Geo) 1:6, 6:2, 6:1. Agnieszka Radwanska (Pol/12) s. Patricia Mayr-Achleitner (Ö) 6:1, 6:1. Maria Kirilenko (Russ/25) s. Coco Vandeweghe (USA) 7:6 (7:5), 6:2. Anastasia Rodionova (Au) s. Nadia Petrowa (Russ/26) 6:7 (5:7), 6:3, 6:4. Daniela Hantuchova (Slk/28) s. Zhang Shuai (China) 6:3, 6:3. Peng Shuai (China/29) s. Tamira Paszek (Ö) 6:3, 6:2. Roberta Vinci (It/30) s. Alberta Brianti (It) 6:3, 3:6, 6:3. Chan Yung-Jan (Taiwan) s. Klara Zakopalova (Tsch/31) 7:5, 6:1. Sania Mirza (Ind) s. Kristina Barrois (De) 6:3, 6:3. Irina-Camelia Begu (Rum) s. Aravane Rezai (Fr) 6:3, 6:3. Edina Gallovits-Hall (Rum) s. Angélique Kerber (De) 2:6, 6:3, 6:1. Anastasia Piwowarowa (Russ) s. Nuria Llagostera Vives (Sp) 6:3, 6:0. Sara Errani (It) s. Christina McHale (USA) 6:7 (4:7), 6:2, 9:7. Wesna Dolonts (Russ) s. Anne Keothavong (Gb) 3:6, 7:6 (7:5), 6:4. Chanelle Scheepers (SA) s. Victoria Kutusowa (Ukr) 6:3, 4:6, 6:2. Sabine Lisicki (De) s. Akgul Amanmuradowa (Usb) 6:0, 6:4. Zheng Jie (China) s. Sandra Zahlavova (Tsch) 6:4, 6:3. Aleksandra Wozniak (Ka) s. Junri Namigata (Jap) 6:1, 6:1. Olga Goworzowa (WRuss) s. Agnes Szavay (Un) 6:4, 4:6, 6:4. Iryna Brémond (Fr) s. Jewgenia Rodina (Russ) 6:3, 4:6, 8:6.

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Roger Federer wurde in der 2. Runde nicht bedrängt

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