Nachdem 2011 Rosennoten und pudrige Düfte angesagt waren, wird es 2012 bunter, verspricht die Parfümexpertin Julia Forsberg: «Bei den pudrigen Düften haben erst die Spitze des Eisbergs gesehen», sagte sie. «Im neuen Jahr erwarte ich kuschelige Moschustöne und orientalische Boudoir-Düfte, die intimer sind. Wenn die wirtschaftlichen Zeiten schlecht sind, tendieren wir eher zu dem, womit wir uns sicher, warm und geborgen fühlen.
Untitled von 'Martin Margiela'. /
Darum wird 2012 das Jahr für Veilchen, Orangenblüten, Sanddorn und die harzige süsse Myrrhe.»
Forsberg nennt Balenciega Paris und Tom Ford Violet Blonde als wichtige pudrige Düfte des Jahres 2011 und wünscht sich scherzhaft eine «Prada Infusion de Violette» für den Herbst 2012.
Untitled
2011 brachte 'Martin Margiela' mit seinem Duft Untitled das aromatische Harz Galbanum zurück. Der intensive grüne, beinahe bittere und fast moschusartige Duft geht bis in die Siebziger zurück und Forsberg ist überzeugt, dass diese Ära 2012 ein Comeback in Flaschenform feiern wird: «Ich mag die harscheren ledrigen Düfte mit grüner Note und ich hoffe wirklich, dass ich und andere mit dieser Vorliebe im Laufe des Jahres mehr Auswahl bekommen werden. Ich würde denken, dass sich Frédéric Malle traut, so etwas zu machen.»
Julia Forsberg sagte auch voraus, dass die grossen Parfümhersteller beginnen werden, Qualität über Quantität zu stellen, nachdem viele zuletzt zehn bis zwölf neue Düfte pro Jahr präsentierten: «Mir wäre es lieber, wenn beispielsweise Serge Lutens ein oder zwei wirklich herausragende Parfüms für 2012 machen wurde. Parfümhäuser sollten nicht zu kommerziell denken - das tun die anderen Marken schon», lautete Julia Forsbergs Tipp an die Duftbranche.
