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Europa kämpft weiter mit eisigen Temperaturen

Rom - Das eisige Winterwetter hat Europa weiter fest im Griff und kostet immer mehr Menschen das Leben. Seit dem Beginn der Kältewelle vor gut einer Woche starben europaweit über 250 Menschen wegen der Kälte - fast die Hälfte davon in der Ukraine.

bg / Quelle: sda / Samstag, 4. Februar 2012 / 08:50 h

Das ukrainische Katastrophenschutzministerium teilte am Samstag mit, in den vergangenen acht Tagen seien 122 Kältetote registriert worden. Bei 78 von ihnen handle es sich um Obdachlose, 32 weitere Menschen erfroren in ihren eigenen vier Wänden und 12 Kältetote waren in Spitälern zu beklagen. Mehr als 2000 Patienten wurden wegen Erfrierungen behandelt. Landesweit wurden 3170 Rettungsposten eingerichtet, wo Bedürftige etwas Warmes zu essen bekommen. In Polen erfroren erneut sieben Menschen, wie das Innenministerium mitteilte. Damit stieg dort die Zahl der Kältetoten seit Beginn der Frostwelle auf 45. Hinzu kommen sechs Opfer, die an Kohlenmonoxidvergiftungen starben. Zudem kamen vier Obdachlose bei Bränden ums Leben.

Tote auch in Westeuropa

In Italien kamen mindestens acht Menschen wegen durch Kälte und Schnee ums Leben. So wurde ein Mann unweit der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila in seinem vom Schnee blockierten Auto tot aufgefunden. In Avellino bei Neapel kam eine Frau ums Leben, als ein Treibhaus unter dem Gewicht von Schneemassen zusammenbrach. In Frosinone südlich von Rom stürzte ein Lager für Landwirtschaftsprodukte stürzte unter dem Druck des Schnees ein und erdrückte einen Mann. Ausserdem kamen drei Obdachlose ums Leben. In Frankreich wurden zwei Alzheimer-Patienten, die ihre Seniorenheime verlassen hatten, erfroren aufgefunden.



Die Kältewelle hat nicht nur Italiens Hauptstadt fest im Griff. /

Ausnahmezustand in Serbien, Bosnien und Kroatien

In Serbien wurde bereits in fast 30 Gemeinden der Ausnahmezustand ausgerufen. Alle Grund- und Mittelschulen sowie Kindergärten sollen in dieser Woche geschlossen bleiben. Weil die Hauptstadt Belgrad im Verkehrschaos versinkt, rief die Regierung alle Bürger zur Hilfe auf. In Montenegro schloss Schnee etwa 90 Menschen 24 Stunden lang in einem Strassentunnel ein. Erst am Samstagmittag konnten die Behörden in der Hauptstadt Podgorica die Befreiung der Betroffenen melden. In einer Schneelawine kam ein Mann in seinem Fahrzeug ums Leben. Auch in Bosnien fielen ungewöhnlich grosse Mengen Schnee. In der Hauptstadt Sarajevo wurde der Notstand ausgerufen. Die meisten Bewohner konnten ihre Häuser nicht verlassen, die öffentlichen Verkehrsmittel stellten ihren Betrieb ein.

Fährunfall in Italien

In Italien führte ein Wintersturm nördlich von Rom zu einem Fährunfall. Ein Schiff, das mit mehr als 300 Menschen an Bord aus dem Hafen von Civitavecchia auslaufen wollte, wurde an ein Dock gedrückt. Verletzt wurde niemand, die Küstenwache holte alle Passagiere von dem beschädigten Schiff. Wegen des heftigen Schnees kam es zu Stromausfällen in mehreren Teilen des Landes. Mindestens 160'000 Menschen mussten in Mittel- und Süditalien ohne Strom ausharren. In Rom lösten die stärksten Schneefälle seit mehr als 25 Jahren ein Verkehrschaos aus.

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