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25%-Joe for President (der SNB)!

Josef «Joe» Ackermann wird in drei Monaten von seinem Vorstandsposten bei der Deutschen Bank verlassen. Nicht einmal 100 Tage trennen uns noch vom Rücktritt eines Bankers, der für mehr Schlagzeilen als Lady Gaga gesorgt hat. Die Schweiz muss dringend dafür Sorgen, dass uns dieses Jahrhunderttalent nicht schon wieder durch die Finger flutscht.

Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Montag, 6. Februar 2012 / 13:39 h

Momentan steht grad wieder ein echtes Premium-Produkt der Deutschen Bank im Fokus der Medien-Berichterstattung und Ackermann kann eigentlich froh sein, dass es die Eurokrise gibt, die von fast allen anderen Dingen ablenkt. Denn der «db Kompass Life 3» Fonds der Deutschen Bank ist eine Art Wette auf das Ableben von 500 betagten, für die Anleger anonymen US-Bürger. Je früher sie sterben, desto mehr wird ausgezahlt. Nun hat dieses Investmentschmankerl aus Ackermanns Gärtchen sogar den Deutschen Bankenverband auf den Plan gerufen, da dieser Fonds «mit unserer Wertordnung, insbesondere der in ihrem Mittelpunkt stehenden Unantastbarkeit der menschlichen Würde, kaum in Einklang zu bringen» sei. Darum müsse ein Gericht klären, ob die «Wette auf die Lebensdauer eines ausgewählten Personenkreises nicht gegen sich aus unserer Sittenordnung ergebende Verhaltensverbote verstösst». Es braucht ja einiges, bis Bankenverbände sich in ihrer Weltordnung gestört fühlen – in diesem Sinne hat hier die Deutsch Bank geradezu pionierhaftes geleistet. Aber man darf sich fragen, was die ganze Aufregung soll: solange DB-Kundenberater nicht proaktiv die Rendite des Fonds beeinflussen, ist ein solcher Fonds doch in Ordnung. Doch in den USA drohen der Deutschen Bank wesentlich grössere Klagen – vor allem wegen der unrühmlichen Rolle der Deutschen Bank beim Verkauf von Ramsch-Hypotheken. Damals Versuchte die Deutsche Bank ja immer noch, die bescheidene Forderung von 25% Eigenkapitalrendite, mit der Ackermann sich und seine Aktionäre beglücken wollte, zu erfüllen. Dass dabei wissentlich Schrott als Hochklassige Investition verkauft wurde, macht die Sache nun juristisch brisant und so könnte die Deutsche Bank schon bald neben Goldmann Sachs auf dieser oder jener Anklagebank sitzen. Und dies alles nur, weil man den Aktionären gutes tun wollte: Absolut unfair! Gleichzeitig gilt die Deutsche Bank auch immer noch als einer der grössten Slumlords der USA, von deren Besitz von einer Million Liegenschaften ein grosser Teil baufällig und herunter gekommen ist.



Josef Ackermann: Der SNB-Präsident der Träume! /

Diese Ruinen dienen Drogenhändlern, Kriminellen und Prostituierten als Unterschlupf und trügen so dazu bei, ganze Viertel in den sozialen Abstieg zu ziehen. Doch dabei weiss doch jeder, dass genau die genannten Branchen hohe Renditen erzielen und so bitter benötigtes Geld in die betroffenen Wohnviertel bringen. Die Vernachlässigung der Liegenschaften ist daher eine Art Sozialprogramm! Während die Deutsche Bank unter Dauerbeschuss ist, ist Ackermann schon damit beschäftigt, die Euro-Zone retten und das Griechenland-Problem gleich mit lösen zu wollen. Seine Sorge um Griechenland – und die dort steckenden Deutsche Bank – Gelder ist genuin und sollte Beweis genug sein, dass Josef Ackermann ein Mann mit einem grossen Verantwortungsbewusstsein ist. Denn seien wir doch ehrlich: All dies ist nicht ehrenrührig. Nein, im Gegenteil: Joe Ackermann war einfach mehr Banker als all die anderen Luschen, die auf Staatshilfen und Bad Banks zurück greifen mussten. Sein grösster Fehler war es, das zu sagen und zu tun, was sich andere nur im stillen Kämmerchen zu denken trauen! Darum gilt es, dieses Talent in die Schweiz zurück zu holen, wenn er im Mai seinen Posten bei der Deutschen Bank abgibt. Leider komme er als neuer Nationalbankpräsident wegen der Altersbeschränkung nicht in Frage! Ein Skandal! Diese Regelung gilt es ganz klar zu überdenken. Eine «Lex Ackermann» könnte die Altersguillotine ruck zuck in die Rumpelkammer entsorgen und Joe könnte endlich in der Nationalbank aufräumen und den anderen Notenbankern zeigen, was eine echter Banker ist. Und wenn die Schweiz dereinst mit einer Eigenkapitalrendite von 25% glänzt, wird niemand mehr dem Hildebrand nachweinen und Josef Ackermann zum neuen Nationalheiligen der Schweiz ernannt werden.

Links zum Artikel:

SPON zu dem «Todesfonds» Spiegel Online zu dem umstrittenen Lebensversicherungsfonds


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