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Sexuelle Gewalt unter Gleichaltrigen am häufigstenBern - Die Täter bei sexuellen Übergriffen sind meistens gleich alt wie die Opfer und gehören nicht zur Familie. Zu diesem überraschenden Resultat kommt eine grossangelegte Studie. Die Initianten fordern: In Prävention und Therapie soll dies stärker berücksichtigt werden.bert / Quelle: sda / Mittwoch, 7. März 2012 / 12:38 h
Die Folgen für die Opfer sexueller Gewalt seien «verheerend», sagte Studienkoordinatorin Patricia Lannen am Mittwoch vor den Medien in Bern. Betroffene würden zwölfmal häufiger unter gesundheitlichen Problemen leiden. Sie haben doppelt so häufig psychische Probleme wie Angst, Depressionen und Niedergeschlagenheit. Und: Die Opfer werden später auch oft selbst zu Tätern.
Die Optimus Studie wollte herausfinden, wie oft und auf welche Weise es zum Missbrauch kommt. Dazu wurden über 6700 Neuntklässler - also Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren - aus allen Kantonen befragt.
Demnach gab mehr als jedes fünfte Mädchen an, mindestens einmal in Leben Opfer eines sexuellen Übergriffes gewesen zu sein, bei dem es zu körperlichem Kontakt kam.
Die Opfer sind meist Mädchen. /
![]() Bei den Knaben war es fast jeder Zehnte. Bei 1,5 Prozent aller Jugendlichen sagen sogar, schon einmal zu Geschlechtsverkehr gezwungen worden zu sein. Gefahr im Internet Dabei erstaunt: «Heutzutage spielen Täter aus dem familiären Umfeld eine untergeordnete Rolle», sagt Manuel Eisner, Verfasser des wissenschaftlichen Schlussberichts. Meistens war der Täter etwa gleich alt wie das Opfer. Dabei handelte es sich vor allem um Freunde und Bekannte, aktuelle oder ehemalige Liebespartner oder um Dates. Eisner weist darauf hin, dass die negativen Folgen bei Übergriffen durch Verwandte keineswegs um «weniger gravierende Fälle» handle: «Es kann ebenso traumatisierend sein, im Internet durch Gleichaltrige sexuell blossgestellt oder gedemütigt zu werden, wie der sexuelle Missbrauch durch einen Erwachsenen.» Generell werden elektronische Medien sehr oft für sexuelle Übergriffe an Teenagern genutzt. Rund jedes vierte Mädchen und fast jeder zehnte Knabe wurden über diese Kanäle belästigt. Dabei handelte es sich um SMS und Emails, oder es wurden intime Bilder ins Netz gestellt.
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