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Linksrutsch im Kanton St. Gallen

St. Gallen - Gewinnerinnen der St. Galler Kantonsratswahlen sind die Linke und die neue Mitteparteien GLP und BDP. Damit herrschen im Rat künftig neue Mehrheitsverhältnisse: SVP und FDP verlieren die Übermacht im 120-köpfigen Rat an die Mitte-Links Parteien.

bg / Quelle: sda / Sonntag, 11. März 2012 / 18:56 h

Die 120 Sitze im St. Galler Kantonsrat verteilen sich neu wie folgt: SVP 35 (-6 im Vergleich zu Wahlen 2008), CVP 29 (-4), FDP 22 (-1), SP 20 (+4), Grüne 5 (+1), EVP 2 (unverändert), GLP 5 (+4), BDP 2 (+2). Die SVP des Kantons St. Gallen ist die grosse Verliererin der Kantonsratswahlen. Die SVP bleibt zwar stärkste Fraktion, sie hält aber mit der FDP nicht mehr die Mehrheit im Parlament und verpasst das Ziel, ihre 42 Mandate zu halten. Bei den Wahlen 2008 erreichte die SVP 41 Sitze, kurz darauf lief die CVP-Kantonsrätin Barbara Keller zur SVP über. Für Parteipräsident Thomas Zünd ist das einzig Positive am Wahlausgang: Die SVP-Fraktion ist weiterhin die grösste im Kantonsparlament.

Neue Machtverhältnisse

Die FDP verliert einen Sitz, anstatt wie geplant zwei Sitze zuzulegen. Marc Mächler, Präsident der FDP des Kantons St. Gallen, sagte, dass seine Partei einen Sitz verloren habe, sei Pech gewesen. Es werde für den Freisinn mit den neuen Mehrheitsverhältnissen aber schwieriger im Kantonsrat. Die zweitstärkste Fraktion bleibt die CVP. Der Negativtrend der CVP geht weiter und drückt sich in vier Sitzverlusten aus. «Wir sind enttäuscht», sagte Jörg Frei, der Präsident der CVP St.



SVP und FDP verliert ihre Macht im St. Galler Kantonsrat. /

Gallen. Laut Frei habe sich die politische Mitte weiter zersplittert. Jubeln dürfen die SP, die Grünen, die GLP und die BDP. Der «Rechsteiner-Effekt» spielt zwar nicht in allen Wahlkreisen und so wurde nichts aus den ambitiösen neun Sitzgewinnen. Claudia Friedl, Präsidentin der SP des Kantons St. Gallen, zeigte sich trotzdem erfreut darüber, dass die SP nach den Verlusten bei den Wahlen 2008 nun wieder vier Sitze hinzugewinnen konnte. Nicht erreicht haben auch die Grünen ihr Wahlziel von sieben Sitzen, was Fraktionsstärke bedeutet hätte. Ein zusätzlicher Sitz darf trotzdem gefeiert werden.

«Riesenfreude»

An ihren Erfolg bei den Nationalratswahlen anknüpfen konnten die GLP und die BDP. Die Grünliberalen erreichen exakt ihr Wahlziel. Martin Wicki, Co-Präsident der Grünliberalen des Kantons St. Gallen, wurde am Sonntag neu in den Kantonsrat gewählt. Das und die Tatsache, dass die GLP vier Sitze gewinnt und neu fünf hält, bereitet Wicki eine «Riesenfreude». Die BDP, die in fünf von acht Wahlkreisen antrat, holt auf Anhieb zwei Sitze. Keinen Erfolg hat die ebenfalls erstmals antretende Piratenpartei.

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