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Chelsea rettet Englands Ehre

Chelsea steht zum sechsten Mal in den letzten acht Jahren in den Viertelfinals der Champions League. Der letzte verbliebene Vertreter England holte gegen Napoli das 1:3 aus dem Hinspiel auf und setzte sich 4:1 nach Verlängerung durch.

pad / Quelle: Si / Mittwoch, 14. März 2012 / 23:32 h

Kaum ein Besitzer eines europäischen Spitzenvereins träumt so sehr vom Gewinn der Champions League wie Chelseas Roman Abramowitsch. Der schwerreiche Russe hat bislang 1,5 Milliarden Euro investiert und sieben verschiedene Trainer in neun Jahren eingestellt, um die wichtigste Trophäe im Klubfussball einmal sein Eigen nennen zu dürfen. Bislang blieb ihm dies verwehrt. In der Saison 2011/12 hing abermals alles an einem seidenen Faden. Der letztlich aber hielt. Und der Interimstrainer Roberto Di Matteo nach Siegen im Cup und in der Meisterschaft auch in der Champions League ein siegreiches Debüt ermöglichte.

Das Rätsel um Ivanovic' Siegestor

Das Weiterkommen verdankte Chelsea dem Tor von Branislav Ivanovic in der Verlängerung. Wieso der serbische Aussenverteidiger nach einer technisch feinen Hereingabe von Didier Drogba in der 105. Minute beim Stand von 3:1 ungedeckt den Ball mittig unter die Latte schiessen konnte, blieb ein Rätsel. Es belohnte Chelsea für eine Leistungssteigung in der zweiten Halbzeit. Und bestrafte Napoli für seine ineffiziente Spielweise in der Startphase. Das Team von Gökhan Inler war nach der längsten positiven Serie seit Diego Maradonas besten Zeiten im Winter 1988 (6 Siege in Folge) mit breiter Brust nach London gereist. Es verliess die englische Hauptstadt zwar mit hängenden Köpfen. Die aktuellen Leistungen in der Serie A lassen immerhin darauf hoffen, auch in der kommenden Saison wieder im Konzert der ganz Grossen mitspielen zu dürfen.

Chelsea mit Köpfchen

Chelsea war zumindest in der ersten Halbzeit nicht besser, nicht gefährlicher, nicht dominanter als Napoli. Im ersten Europacup-Auftritt unter Di Matteo spielten die «Blues» nie wie das Team, das einen Zweitore-Rückstand aufholen musste. Chelsea hatte im Gegenteil grosses Glück, dass es nach einer Viertelstunde nicht 0:2 zurücklag. Edinson Cavani, Ezequiel Lavezzi und Marek Hamsik, die drei Offensivkräfte der Neapolitaner, hatten innerhalb von drei Minuten nach schnellen Balleroberungen im Mittelfeld drei gute Chancen nicht genützt. Das so formstarke Trio hätte mit etwas mehr Präzision und Effizienz seinem Team einen bangen Rest - und damit letztlich auch die Verlängerung - ersparen können. Chelsea erzielte die benötigten Tore trotzdem. Und vor allem dann, als niemand damit rechnete. Einmal, als der Fünfte der Premier League zwar klar mehr im Ballbesitz war, damit aber nichts anzufangen wusste. Bis sich Didier Drogba (28.) sprichwörtlich in die Flanke von Ramires warf und im vierten Champions-League-Einsatz der Saison auf herrliche Weise zum vierten Mal traf. Beim 2:0 kurz nach der Pause nützte Captain John Terry, der im Hinspiel unter Villas-Boas nicht hatte spielen dürfen, die ihm gewährten Freiheiten. Der Innenverteidiger traf nach einem Eckball per Kopf. Und vor dem 3:1 durch Frank Lampard (75.) kam Chelsea zupass, dass dem gar ungeschickten Andrea Dossena im eigenen Strafraum der Ball an die Hand sprang. Die Gefahr, vom Gegner ausgekontert zu werden, schwebte aber auch in der Folge wie ein Damoklesschwert über den Köpfen von Chelseas Spielern.

Inlers Tor mit Knalleffekt

Für Napolis einziges Erfolgserlebnis in London sorgte nicht einer der viel gerühmten Offensivspieler, sondern Gökhan Inler. Der Captain des Schweizer Nationalteams ist primär als Denker und Lenker im Mittelfeld und nicht als Skorer bekannt. In jener Szene in der 55. Minute bewies Inler aber technische Qualitäten. Das für Napoli so wichtige Auswärtstor gelang ihm nach einem Corner und starker Ballannnahme per Dropkick. Für Inler war es der zweite Saisontreffer nach jenem zum 1:0 in der Gruppenphase gegen Villarreal. Nur: Mehr als statistischen Wert hatte der erste Gegentreffer Chelseas unter Di Matteo letztlich nicht.

Chelsea - Napoli 4:1 (3:1, 1:0) n.V.


Stamford Bridge.



Die «Blues» haben den Viertelfinal-Einzug doch noch geschafft. /

- 37'784 Zuschauer. - SR Brych (De). - Tore: 28. Drogba 1:0. 47. Terry 2:0. 55. Inler 2:1. 75. Lampard (Handspenalty) 3:1. 105. Ivanovic 4:1. Chelsea: Cech; Ivanovic, David Luiz, Terry (98. Bosingwa), Cole; Lampard, Essien; Ramires, Mata (95. Malouda), Sturridge (63. Torres); Drogba. Napoli: De Sanctis; Campagnaro, Cannavaro, Aronica (110. Vargas); Maggio (37. Dossena), Inler, Gargano, Zuñiga; Hamsik (106. Pandev), Lavezzi; Cavani. Bemerkungen: Chelsea ohne Meireles (gesperrt), Napoli ohne Donadel (verletzt) und Fideleff (nicht qualifiziert), Dzemaili wurde nicht eingesetzt. Verwarnungen: 43. Lampard. 53. Cannavaro. 68. Dossena. 98. Cole. 112. Inler. 115. Campagnaro (alle wegen Fouls).

Weiteres Resultat:


REAL MADRID - ZSKA Moskau 4:1.

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