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Coup winkt: U21-Nati will die grosse Chance packen

Der Schweizer U21-Nationalmannschaft winkt heute Abend (17.30 Uhr) in Luzern gegen Deutschland die grosse Chance, sich nach 2011 erneut für die EM-Endrunde zu qualifizieren.

bg / Quelle: Si / Dienstag, 16. Oktober 2012 / 13:35 h

Die Ausgangslage nach dem 1:1 im Playoff-Hinspiel in Leverkusen ist verheissungsvoll. Ein 0:0 in der Swissporarena reicht der SFV-Auswahl bereits, um zum zweiten Mal in Folge die EM-Playoffs zu überstehen und sich eines der sieben Tickets für die Endrunde im Juni 2013 in Israel zu sichern. Defensiv wird die Mannschaft von Pierluigi Tami deswegen aber nicht auftreten. «Auf 0:0 zu spielen ist zu gefährlich», sagte der Tessiner, Deutschland habe in den letzten zwölf, dreizehn Spielen immer ein Tor geschossen. 39 Treffer erzielte die Mannschaft von Rainer Adrion während der Qualifikation - und damit mit Abstand am meisten aller 52 teilnehmenden Teams. «Wir müssen mindestes zwei Tore schiessen, um uns zu qualfizieren. Das ist zwar schwierig, aber es muss das Ziel sein», sagte Tami. Der SFV-Trainer war mit der Leistung seiner Mannschaft im Hinspiel am Freitag in Leverkusen sehr zufrieden: «Vor allem die Intensität und die Mentalität der Mannschaft haben mir gefallen.» Erreicht habe das Team aber noch nichts, denn das Ziel sei klar: die Qualifikation für die Endrunde. Um diese zu erreichen, muss die Mannschaft, die sich seit Samstag in Wilen am Sarnersee auf die zweite Partie vorbereitet, die Leistung aus dem Hinspiel zumindest bestätigen und sich möglicherweise noch einmal steigern. «Auch Deutschland will sich unbedingt qualifizieren und wird diesen Willen zeigen», so Tami, der auch nach dem 1:1 im ersten Spiel beiden Mannschaften noch immer die gleichen Chancen einräumt.

Philippe Koch für gesperrten Schär

Gegenüber der Partie in Deutschland wird Tami in der Aufstellung keine grossen Änderungen vornehmen. Für den gesperrten Basler Fabian Schär, der im Hinspiel mit seiner Notbremse den Penalty verursacht hatte, dürfte Philippe Koch vom FC Zürich als Innenverteidiger neben François Affolter auflaufen. Ansonsten wird Tami wohl wieder auf die gleichen Kräfte wie in Leverkusen zählen. Mit Berat Djimsiti, Oliver Buff, Izet Hajrovic und Josip Drmic, dem Torschützen aus dem Hinspiel, verfügt er in jeder Reihe aber über valable Alternativen auf der Bank. Zudem hat Tami mit Orhan Ademi von Eintracht Braunschweig bei Bedarf einen weiteren Stürmer als Joker im Ärmel. Gelingt der SFV-Auswahl gegen den grossen Nachbarn heute der Coup, würde die Schweizer U21 zum vierten Mal nach 2002, 2004 und 2011 an einer EM-Endrunde teilnehmen. Für Tami wäre dieser Erfolg noch höher zu werten als das Erreichen des EM-Finals vor zwei Jahren in Dänemark.



Pajtim Kasami und Co. haben die EM-Endrunde vor Augen. /

«Der zweite Platz war schön, wichtig und positiv», so Tami. «Aber eine erneute Qualifikation wäre die Bestätigung, dass wir zu den sieben besten Teams in Europa gehören.» Zumal Tami nach dem Erfolg in Dänemark eine komplett neue Mannschaft aufbauen musste und die SFV-Auswahl sich in der Qualifikation mit Titelverteidiger Spanien und Deutschland, dem Europameister von 2009, mit zwei der stärksten Mannschaften konfrontiert sah.

Adrion unter Druck

Für Deutschland - und in erster Linie für seinen Trainer Rainer Adrion - geht es in der heutigen Partie in Luzern, für die bis gestern gut 8000 Tickets abgesetzt worden sind, um Alles oder Nichts. «Zweimal in Folge in der EM-Qualifiktaion zu scheitern, das darf bei uns in Deutschland eigentlich nicht sein», stellte der neue DFB-Sportdirektor Robin Dutt vor dem Rückspiel in Luzern bereits klar. Vor zwei Jahren war Deutschland nach einem 1:4 auf Island bereits vorzeitig gescheitert. Ein erneuter Misserfolg dürfte Adrion den Job kosten. Trotz der Enttäuschung im Hinspiel ist der ehemalige Stuttgart-Trainer, der in Luzern zusätzlich auf den gesperrten Innenverteidiger Jan Kirchhoff verzichten muss, aber weiterhin zuversichtlich: «Wir haben in der Qualifikation bewiesen, dass wir auch auswärts gewinnen können.» Mit neun Siegen und einem Remis hatte sich die DFB-Auswahl in überzeugender Manier für die Playoffs qualifiziert. Captain Lewis Holtby sprach von einem «Spiel des Lebens». «Es geht um alles. Wir wollen das EM-Ticket unbedingt ergattern, und dafür werden wir alles geben», so der Schalker Mittelfeldspieler, der im Hinspiel unter seinen Möglichkeiten geblieben war.

Schweiz - Deutschland


Swissporarena, Luzern. - Heute Dienstag, 17.30 Uhr (live SF2/ARD). - SR Jug (Sln). Schweiz: Bürki; Widmer, Philippe Koch, Affolter, Daprela; Wiss, Abrashi; Kasami, Toko, Zuber; Seferovic. Deutschland: Leno; Jung, Neumann, Sobiech, Jantschke; Rudy, Leitner; Beister, Holtby, Esswein; Mlapa. Bemerkungen: Schweiz ohne Ben Khalifa, Granit Xhaka, Mehmedi, Rodriguez und Shaqiri (A-Nationalmannschaft), Schär (gesperrt) und Moubandje (verletzt). Deutschland ohne Götze, Kroos, Schürrle und ter Stegen (A-Nationalmannschaft), Kirchhoff (gesperrt), Draxler, Gündogan, Herrmann, Rhode und Vukcevic (alle verletzt).

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