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In Dark Pools der entscheidende BörsenhandelFrankfurt am Main - Die Zukunft des Börsenhandels in Deutschland wird davon abhängen, wer sich im Wettbewerb um Technologien und Regulierung durchsetzt.dap / Quelle: pte / Donnerstag, 6. Juni 2013 / 10:40 h
«Wer das beste Angebot hat, wird das Rennen machen», gab sich der Asset Manager Karl Fickel von «Lupus alpha» auf einer Podiumsdiskussion am Dienstag auf dem 16. Kongress des Deutschen Investor Relations Verbandes (DIRK) überzeugt. «Man muss sich aber auch die Frage stellen, warum Dark Pools und OTC-Handel so gross geworden sind.»
Intransparenz schuld an Krise
In den vergangenen Jahren hat der Handel in sogenannten «Dark Pools» - ausserbörslichen Plattformen (zumeist von Banken betrieben) - massiv zugenommen, sehr zum Ärgernis der etablierten Börsen. Christoph Boschan, Vorstand der Börse Stuttgart, machte sich daher auch in der Diskussion Luft. Die Intransparenz im ausserbörslichen Handel sei längst als einer der Ursachen der Finanzkrise identifiziert. Es gebe keinen Grund, ausserhalb der regulierten Märkte zu handeln.
Boschan plädierte für einen gleichberechtigten Zugang aller Emittenten und Investoren. Die Deregulierung sollte aufgehoben, der ausserbörsliche Handel am besten ganz verboten werden.
Wird die Zukunft des Börsenhandels transparenter? (Symbolbild) /
![]() Auch Michael Krogmann von der Deutschen Börse in Frankfurt appellierte an den Gesetzgeber, hier aktiv zu werden. Die Preisfindung am Aktienmarkt sei ein öffentliches Gut, nur organisierte öffentliche Plattformen könnten Transparenz und Fairness leisten. Börsenhandel sei ja kein Selbstzweck. Christian Himmler von der Deutschen Bank entgegnete, alternative Handelsplattformen stellen ihre Kunden nicht schlechter, viele Institutionen bräuchten solche Plattformen. Nicht jeder Investor wolle grössere Aktienblöcke über die Börse abwickeln, beziehungsweise vor den Augen der Öffentlichkeit handeln. Weitere Gründe für den ausserbörslichen Handel seien mehr Liquidität, bessere Konditionen, mehr Flexibilität und raschere Entscheidungsmöglichkeiten. Freie Preisbildung in Gefahr Boschan stellte klar, dass der ausserbörsliche Handel letztlich von den etablierten Börsen abhängig ist: «Ohne uns sind Dark Pools sofort tot.» Karl Fickel sieht es nüchtern: Dem Händler sei es eigentlich egal, an welchen Orten er handelt. Hauptsache der Preis stimmt. Der Asset Manager befürchtet allerdings, wenn der Trend mit Hochfrequenzhandel und Dark Pools so weiter geht, fehlten die Grundlagen für eine freie Preisbildung. Mehr Transparenz und Meldepflichten wären daher wichtig.
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