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Polizei räumt Asyl-Protestcamp in Solothurn

Solothurn - Die Polizei hat am Dienstagmorgen das Camp von zehn Asylbewerbern vor dem Bahnhof Solothurn aufgelöst. Der Kanton verteilte die Männer auf verschiedene Unterkünfte. Die Asylbewerber hatten seit Freitag gegen die Unterbringung in einer Zivilschutzanlage protestiert.

bg / Quelle: sda / Dienstag, 13. August 2013 / 10:03 h

Die Asylbewerber wurden gemäss Angaben der Solothurner Kantonspolizei um 5 Uhr abgeholt. Die zehn Männer hätten keinen Widerstand geleistet. Die Räumung wurde gemäss Polizei auch zum Schutz der Asylbewerber vollzogen. Die sanitäre Situation auf dem Platz sei nicht optimal gewesen. Um Konfliktsituationen zu verhindern, gab das kantonale Amt für soziale Sicherheit (ASO) der Polizei den Auftrag, das Protestcamp zu beenden. Im Laufe des Tages verteilte das ASO die Asylbewerber auf verschiedene Unterkünfte. Das Wichtigste sei gewesen, die Gruppe auseinander zu nehmen, sagte ASO-Chefin Claudia Hänzi im Solothurner Regionalsender Radio 32. Die Männer seien zur Mehrheit einzeln den Unterkünften zugeteilt worden, um weitere Aktionen möglichst zu vermeiden. Die Unterkünfte weisen gemäss Hänzi keinen höheren Standard auf als die unterirdische Zivilschutzanlage in Kestenholz SO.

Camping auf dem Bahnhofplatz

Die Asylbewerber waren am vergangenen Freitag nach Kestenholz bei Oensingen verlegt worden. Sie lehnten die Unterbringung jedoch ab und campierten seither mit Sack und Pack auf einem Platz vor dem Bahnhof Solothurn.



Vor dem Bahnhof Solothurn machten sich die Asylbewerber breit. (Archivbild) /

Sie wollten damit gegen die angeblich unwürdige Situation in der Zivilschutzanlage protestieren. Es handle sich um ein «menschenunwürdiges Loch», machten die Asylbewerber geltend. ASO-Chefin bezeichnete es als «sehr bedauerlich», dass diese Leute dem ganzen Asylwesen und Personen, die sich korrekt verhalten würden, geschadet hätten. Der Kanton hatte am Wochenende versucht, im Gespräch mit den Protestierenden eine Lösung zu finden und Alternativen anzubieten. Diese wurden jedoch abgelehnt.

Kanton prüfte Zivilschutzanlage

Die 1700-Seelen-Gemeinde Kestenholz hatte die Zivilschutzunterkunft für die Asylbewerber für rund 20'000 Franken herrichten lassen. Unter anderem wurden Duschkabinen sowie ein Boiler für Warmwasseraufbereitung eingebaut. Die Küche wurde aufgerüstet sowie eine Sofagruppe und ein TV-Gerät mit Grossbildschirm wurden aufgestellt. Das ASO hatte die Unterkunft begutachtet und als zumutbar befunden. Zwei Asylbewerber befinden sich seit Freitag in der Unterkunft. Sie hatten sich nicht am Protest beteiligt.

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