In Gelsenkirchen strahlt der Himmel wieder königsblau. Die Qualifikation für die Champions League, zwei Blitz-Transfers und zwei Siege in der Bundesliga haben dafür gesorgt, dass sich die Stimmungslage auf Schalke innerhalb weniger Wochen wieder aufgehellt hat. Nach dem schwachen Saisonstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen ist die Euphorie beim letztjährigen Tabellenvierten der Bundesliga wieder zurückgekehrt. «Alle sind lockerer und lachen viel», sagte Verteidiger Joel Matip vor dem Aufeinandertreffen mit Steaua Bukarest.
Schalke, das am 1. Oktober in Basel gastiert, steigt als klarer Favorit in das Duell mit dem rumänischen Meister. «Wir haben ein Heimspiel und müssen dieses Duell gewinnen, wenn wir die Gruppenphase überstehen wollen», forderte Manager Horst Heldt unmissverständlich. Besonders ihm und Trainer Jens Keller haben die jüngsten Erfolge gutgetan, ein Scheitern in den Playoffs gegen PAOK Saloniki wäre den beiden von der oberen Führungsriege womöglich nicht verziehen worden.
Schalker Glücksgriffe
Nun sitzen die beiden wieder fester im Sattel. Auch, weil Heldt mit den Last-Minute-Verpflichtungen von Dennis Aogo und Kevin-Prince Boateng scheinbar zwei Glücksgriffe gelungen sind.
Die Schalker Fans werden ihr Team auch heute wieder antreiben. /
Boateng, der noch Ende August mit zwei Toren seinen alten Verein AC Milan in die Gruppenphase der Champions League geschossen hatte, brauchte bei seiner Rückkehr in die Bundesliga keine Anlaufzeit und übernahm sogleich die Chefrolle im Schalker Mittelfeld. Im letzten Spiel in Mainz gelang dem extravaganten gebürtigen Berliner bereits das Siegtor zum 1:0. Auch der in Hamburg nicht mehr erwünschte Aogo schaffte gleich den Sprung in die Stammformation und verhalf der zuvor unsicheren Schalker Verteidigung zu mehr Stabilität.
Steaua Bukarest ist zusammen mit Basel der Aussenseiter in dieser Gruppe. Der rumänische Rekordmeister qualifizierte sich in den Playoffs dank der Auswärtstorregel gegen Legia Warschau erstmals seit fünf Jahren wieder für die Gruppenphase der Champions League. Der Meistercupsieger von 1986 ist in dieser Saison in elf Pflichtspielen noch ungeschlagen, zuletzt siegte das vom ehemaligen Bundesligaprofi Laurentiu Reghecampf trainierte Steaua gegen Sageata Navodar 5:0. «Wir sollten sie nicht schlechter machen als sie sind», so Heldt.
Das Wiedersehen
Bereits vor zwei Jahren waren die beiden Teams in der Gruppenphase der Europa League aufeinandergetroffen. Damals siegte Schalke nach einem 0:0 im Hinspiel (in Cluj) zuhause mit 2:1. Für die Deutschen ist es die sechste Teilnahme in der Königsklasse. Den bisher grösste Erfolg gelang den Königsblauen 2011, als sie unter Ralf Rangnick den Halbfinal gegen Manchester United erreichten.
