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Obama kritisiert Republikaner

Washington - Der US-Regierung droht wieder das Geld auszugehen. Die Republikaner brachten in dem von ihnen dominierten Repräsentantenhaus einen Budgetentwurf durch, der die Regierung nur für drei Monate finanzieren soll. US-Präsident Barack Obama kritisierte den Entscheid scharf.

fajd / Quelle: sda / Freitag, 20. September 2013 / 19:55 h

Obama sprach von einem rein parteipolitischen Schachzug. «Sie halten das gesamte Land als Geisel», sagte er bei einem Besuch in Missouri. Die Republikaner würden von der radikalen Fraktion der Tea-Party-Bewegung angetrieben.

Der gehe es nicht um das Wohlergehen der Amerikaner, sondern lediglich darum, die Gesundheitsreform zu Fall zu bringen und ihm, Obama, Knüppel zwischen die Beine zu werfen. «Das ist die Strategie, die sie verfolgen.»

Grund für Obamas Kritik war der Entscheid der von den Republikanern dominierten grossen Parlamentskammer. Sie stimmte am Freitag mit 230 zu 189 Stimmen für einen Budgetentwurf, der die Regierung nur noch für drei Monate finanzieren soll.

Angriff auf Gesundheitsreform

Weil das laufende Budgetjahr bereits am 30. September endet, bleibt dem US-Kongress nur etwas mehr als eine Woche, um die drohende Krise abzuwenden. Die Republikaner knüpften ihre Vorlage an Budgetkürzungen für Obamas umstrittene Gesundheitsreform, die am 1.



Barack Obama schiesst gegen die Republikaner. /

Oktober in Kraft treten soll.

Nach der Abstimmung vom Freitag riefen die Republikaner ihre Parteifreunde im Senat dazu auf, ihrer Vorlage zu folgen. Die als «Obamacare» bezeichnete Gesundheitsreform würde US-Unternehmen und Familien schaden, hiess es.

«Die amerikanischen Bürger wollen nicht, dass die Regierung stillgelegt wird, und sie wollen 'Obamacare' nicht», argumentierte der Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner. Laut einem CNN-Bericht haben die Republikaner dort mehr als 40 Mal versucht, das Budget für die Reform zu kürzen.

Beobachter erwarten, dass der Senat die von den Republikanern vorgesehenen Budgetkürzungen wieder streicht und den Entwurf zurück an das Repräsentantenhaus gibt. Dort stünden die Abgeordneten dann vor der schweren Entscheidung, entweder die Zahlungsunfähigkeit der USA zuzulassen oder die von ihnen scharf kritisierte Gesundheitsreform zu finanzieren.

Bei Zahlungsunfähigkeit der USA müssten alle Staatsgeschäfte ruhen. Dies könnte dazu führen, dass etwa keine weitere Sozialhilfe gezahlt werden kann, Beamte würden in Zwangsferien geschickt, Ämter und Museen müssten geschlossen bleiben. In der Vergangenheit waren ähnliche Zwangslagen nach schweren Kontroversen beigelegt worden.

Schuldenobergrenze

Gleichzeitig steuert die grösste Volkswirtschaft der Welt wegen einer anderen Machtprobe zwischen beiden Parteien auf eine finanzielle Krise zu. Da Mitte Oktober die Schuldengrenze von 16,7 Billionen Dollar erreicht wird, muss der Kongress das Limit erhöhen, damit die Regierung weitere Schulden aufnehmen kann.

2011 hatte die Ratingagentur Standard & Poor's den USA die Top-Kreditwürdigkeit «AAA» entzogen, nachdem Regierung und Opposition sich erst in dramatischen Verhandlungen auf eine Erhöhung der Schuldengrenze einigten. Anfang 2013 hatten die Republikaner nach wochenlangem Streit die Schuldengrenze des Landes vorübergehend ausser Kraft gesetzt, um das Schlimmste zu verhindern.

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