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Zehn kleine Bären starten fit in den Winter

Zürich - Die Bärenwaisenstation Harghita in Rumänien bereitet verwaiste Jungbären auf eine Zukunft in der Wildnis vor. Zehn kleine Bären starten jetzt gut genährt in den Winter und werden sich in Kürze in ihre Winterhöhlen zurückziehen.

li / Quelle: Vier Pfoten / Freitag, 20. Dezember 2013 / 11:19 h

2004 startete die internationale Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» dieses einzigartige Bärenschutzprojekt im Norden Rumäniens. In einem Areal von mehreren Hektar wachsen die Bärenwaisen in Gehegen in unberührter Natur, ohne menschliche Prägung auf und werden in einem Drei-Stufen-Programm auf ein eigenständiges Leben vorbereitet. Zunächst bleiben die Bärenwaisen einige Wochen in Quarantäne und werden medizinisch versorgt. In einem zweiten Schritt werden sie in ein grosses Gehege gebracht. Hier können sie klettern, graben, auf Nahrungssuche gehen und mit anderen Bären spielen. In einem dritten Schritt werden sie gezielt trainiert: Auf der Basis natürlichen Tierverhaltens erstellt ein Wildtierexperte individuelle Trainingsprogramme.

In die Freiheit der Bergwälder

Der Zeitpunkt der Auswilderung ist abhängig von der Entwicklung des jeweiligen Tieres und erfolgt etwa im Alter von zwei Jahren. Die jungen Bären werden mit einem Sender ausgestattet in die Freiheit der Bergwälder entlassen und können so weiterhin überwacht werden.



Wohlauf, gut genährt und bereit für den Winterschlaf. /

«Da eine menschenferne Umgebung die Voraussetzung für eine erfolgreiche Auswilderung ist, bleibt die Station für die Öffentlichkeit geschlossen», so Leonardo Bereczky, Leiter der Bärenwaisenstation. In dieses einzigartige Schutzprojekt wurden bisher rund 60 Bären aufgenommen. Die zehn Bären, die derzeit in der Station auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet werden, sind alle wohlauf und gut genährt - eine wichtige Voraussetzung für einen guten Start in den Winter. Noch sind sie aktiv und klettern in den Bäumen herum, aber demnächst werden sie sich in ihre Höhlen zurückziehen, um Winterschlaf zu halten. Da die Anlage in Harghita bereits recht alt ist, wurden schon im Sommer dieses Jahres neue Gehege für die Bären gebaut. Über den Winter wird nun an der Erneuerung der Umzäunung gearbeitet. «Es ist bereits Schnee gefallen, aber der Boden ist noch nicht sehr stark gefroren. Daher können wir die Zaunpfosten noch einschlagen und bis zum Frühling den neuen Zaun für das Areal fertigstellen», berichtet Leonardo Bereczky.

Rund 5000 Bären leben in den Wäldern

Jährlich werden in Rumänien drei bis zehn Waisenbären gefunden. Rumänien besitzt nach Russland die grösste Braunbären-Population Europas. Rund 5000 Bären leben in den Wäldern der Karpaten und Transsylvaniens, doch ihr Bestand ist bedroht. Aufgrund von Wilderern und der Zerstörung des natürlichen Lebensraums werden viele, besonders ausgewachsene Bären getötet oder aus den Wäldern verjagt. Junge Bären werden daher zu Waisen und haben ohne ihre Mütter keine Chance zu überleben.

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