Haris Seferovic vorübergehend in Polizeigewahrsam

Eigentlich wollte Seferovic am späten Samstagabend bloss mit der Freundin und ein paar Kumpels seinen 22. Geburtstag feiern. Doch die fröhliche Party endete in den frühen Morgenstunden auf dem Polizeirevier von San Sebastian. Seferovic hatte sich mit seiner Freundin offenbar so laut gestritten, dass die Polizei einschritt und die beiden auf den Posten mitnahm. Später wurden Seferovic und seine Freundin wieder frei gelassen, zu einer Anklage kam es nicht.

Gänzlich harmlos endet die Geschichte für den 22-jährigen Schweizer womöglich aber nicht. Real Sociedad San Sebastian will die Vorkommnisse prüfen und danach über allfällige Sanktionen entscheiden, wie der Klub mitteilte.




Seferovic könnte gebüsst oder im schlimmeren Fall intern suspendiert werden. Das wiederum könnte Konsequenzen für das Aufgebot von Ottmar Hitzfeld für Testspiel von nächster Woche in St. Gallen gegen Kroatien haben.

Erst im letzten Herbst hatte der Nationalcoach den FCZ-Stürmer Mario Gavranovic für zwei Spiele nicht nominiert, weil dieser im Verein in die Nachwuchsmannschaft degradiert wurde, nachdem er einen Team-Betreuer attackiert hatte. Die beiden Fälle sind nicht vergleichbar, dennoch droht Seferovic im letzten Testspiel vor der WM-Vorbereitung abseits zu stehen. Hitzfeld verfolgt die Entwicklung in San Sebastian in den nächsten Tagen genau.

Der Coach hatte bereits Kontakt mit seinem Stürmer. Gegenüber Hitzfeld schilderte Seferovic die ganze Angelegenheit als «völlig harmlos» und als «normalen Streit, der nach kurzer Zeit vorbei war». Hitzfeld will das Aufgebot am Donnerstag bekannt geben, bis dahin solle Seferovic in San Sebastian mit dem Klubtrainer ein klärendes Gespräch führen.