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WHO warnt vor Isolation der von Ebola betroffenen Länder

Madrid - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer Isolation der von Ebola betroffenen Länder in Westafrika gewarnt. Generelle Flug- und Reiseverbote hätten nachteilige wirtschaftliche Folgen und führten letztlich dazu, dass der Kampf gegen die Seuche behindert werde.

fest / Quelle: sda / Montag, 22. September 2014 / 13:17 h

Das erklärte die UNO-Organisation am Montag in einer Mitteilung. Dies könne möglicherweise zu einer weiteren Ausbreitung führen.

An die betroffenen Länder appellierte die WHO, Kranke ordnungsgemäss zu isolieren. Sollte man bestimmte Bevölkerungsgruppen unter Quarantäne stellen, müssten die Menschen umfassend darüber informiert werden. Zudem müsse sichergestellt sein, dass den Betroffenen alle notwendigen Güter - besonders Essen und Trinken - zur Verfügung stünden.

Die Mitglieder des WHO-Notfall-Komitees für Ebola hoben die Bemühungen der Regierungen in Westafrika gegen die Seuche hervor. Trotzdem bleibe Ebola ein internationaler Gesundheitsnotfall, hiess es in der Mitteilung weiter.

Der WHO waren nach jüngsten Daten vom 14. September 5357 Ebola-Patienten gemeldet worden, 2630 davon waren gestorben.



Dutzende neue Ebolafälle in Sierra Leone. /

Die Dunkelziffer liegt vermutlich wesentlich höher.

Spanischer Patient heimgeflogen

Ein mit Ebola infizierter spanischer Missionar wurde derweil mit schweren Symptomen in eine Klinik in Madrid gebracht. Der Zustand 69-jährigen Manuel García Viejo sei "ernst", teilten die Gesundheitsbehörden am Montag mit.

Der Leiter eines Spitals in Lunsar in Sierra Leone war positiv auf Ebola getestet und auf eigenen Wunsch nach Spanien ausgeflogen worden. Ein Spezialflugzeug des spanischen Verteidigungsministeriums mit drei Ärzten und drei Pflegern sowie den nötigen Schutzvorkehrungen an Bord brachte den Patienten in der Nacht nach Madrid, wo es am Morgen gegen 3.15 Uhr landete.

García leide unter anderem an einer "schweren Dehydrierung", zudem seien seine Nieren und seine Leber angegriffen, sagte der Chef der internistischen Abteilung der behandelnden Klinik Carlos III., Francisco Arnalich, bei einer Medienkonferenz.

Der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten, José Ramon Arribas, sagte, es würden "verschiedene Behandlungsmöglichkeiten" erörtert, darunter mit einem Serum, das Antikörper eines von Ebola genesenen Patienten enthalte, oder "andere alternative experimentelle Therapien".

Bereits der zweite Spanier

García gehört dem katholischen Orden San Juan de Dios an, der sich mit seinem Verein Juan Ciudad um Ebola-Infizierte kümmert. Der Missionar ist nach Angaben seines Ordens Allgemeinmediziner mit einer Spezialisierung auf Tropenmedizin und arbeitet seit 30 Jahren in Afrika.

Die Regierung in Madrid hatte bereits im August einen mit Ebola infizierten spanischen Missionar aus Westafrika ausgeflogen. Der Priester Miguel Pajares hatte sich in Liberia infiziert. Der 75-Jährige wurde auf einer Isolierstation in Madrid mit dem experimentellen Serum ZMapp behandelt, überlebte die Krankheit jedoch nicht.

Sierra Leone zählt zu den westafrikanischen Ländern mit der höchsten Zahl an Ebola-Kranken. Insgesamt wurden bereits mehr als 2630 Ebola-Tote in Westafrika registriert.

Eine dreitägige Ausgangssperre, welche die Regierung in Freetown für eine gross angelegte Aufklärungskampagne in Sierra Leone verhängt hatte, endete am Sonntag. Während der 72-stündigen Ausgangssperre wurden rund 70 weitere Tote und mindestens 150 Neuinfizierte entdeckt.

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