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Grünliberale im Hoch - Talfahrt der Mitteparteien

Bern - Die Grünliberalen sind die grossen Sieger der kantonalen Parlamentswahlen seit 2011. Zulegen konnten auch SVP und SP, während die traditionellen Mitteparteien FDP und CVP ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen 2015 gerupft dastehen.

fest / Quelle: sda / Montag, 6. Oktober 2014 / 14:51 h

19 Kantone haben seit den Nationalratswahlen im Oktober 2011 ihre Parlamente neu bestellt, zuletzt Zug am vergangenen Wochenende. Dabei wurden drei Viertel der total 2559 kantonalen Mandate erneuert. Nicht eingerechnet ist Appenzell-Innerrhoden, wo die Parteizugehörigkeit keine Rolle spielt.

Mit 38 Sitzgewinnen gehen die Grünliberalen klar als erfolgreichste Partei aus diesen Urnengängen hervor. Sie konnten mit einer Ausnahme überall, wo sie antraten, zulegen und halten derzeit nach einer Bilanz der Nachrichtenagentur sda insgesamt 89 Sitze in 15 Kantonen.

Die GLP überflügelte damit die BDP, deren Erfolgsserie diesen Frühling im Kanton Bern (-11 Sitze) ein jähes Ende nahm. Unter dem Strich hält die BDP heute 77 Mandate in zehn Kantonen, nur 2 mehr als im Oktober 2011. Zum Teil gingen die Gewinne der GLP auf Kosten der Grünen, die nach 13 Verlusten noch 189 Mandate auf sich vereinen.

SVP festigt Spitzenposition

Die erfolgsverwöhnte SVP kehrte 2013 nach einigen Niederlagen im Jahr 2012 wieder auf Siegeskurs zurück. Insgesamt standen 28 Verlusten in fünf Kantonen 36 Gewinne in elf Ständen gegenüber. Aktuell kommt die SVP auf 572 kantonale Parlamentssitze, auf so viele wie keine andere Partei.

Gerade umgekehrt lief es für die SP. Sie legte bis Ende 2012 in sieben Kantonen um total 16 Mandate zu, büsste seither aber nach Verlusten in sechs von zehn Ständen 7 der Gewinne wieder ein, so dass ein Plus von 9 Sitzen übrig bleibt.

Grosse Verluste für CVP und FDP

Mit insgesamt 454 Mandaten konnte die SP mit der CVP gleichziehen, jener Partei, die in der laufenden Legislatur am meisten Federn lassen musste.



Die GLP überflügelte dank 38 Sitzgewinnen die BDP. /

Die CVP verlor in zwölf Kantonen total 30 von ursprünglich 482 Mandaten. Nur in zwei Kantonen gab es je einen zusätzlichen Sitz, überall sonst trat die Partei an Ort.

Nicht viel besser erging es der FDP samt den Liberalen: In zehn Kantonen büsste die Partei insgesamt 32 Sitze ein. Davon konnte sie in vier Kantonen 10 Zähler wieder gut machen, so dass noch 531 Sitze übrig bleiben.

Gewichtete Parlamentssitze

Um eine bessere Vergleichbarkeit mit den nationalen Wahlen zu erreichen, hat das Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) die Sitzzahlen der Parteien mit der Grösse der Kantone gewichtet. Auch nach dieser Berechnung führt die SVP mit 23,7 Prozent der Sitze die Rangliste an. Gegenüber 2011 bedeutet dies ein leichtes Plus von 0,4 Prozentpunkten.

An zweiter Stelle folgt die FDP mit 19,0 Prozent (-0,7). Die SP liegt mit 18,8 Prozent (+0,1) deutlich vor der CVP, die noch 13,8 Prozent (-0,8) auf sich vereinigt. Die Grünen erreichen 8,8 Prozent (-0,8), die GLP kommt auf 4,9 (+1,6) und die BDP auf 3,2 Prozent (-0,5).

Kantonale Regierungswahlen

Bei den kantonalen Regierungswahlen seit Ende 2011 musste die FDP. Die Liberalen drei Sitze abtreten. Mit 44 von schweizweit 156 Mandaten ist die Partei aber nach wie vor die stärkste Kraft vor der CVP mit 39 (-1) und der SP mit 32 (-) Sitzen.

Die SVP kann 3 zusätzliche Regierungsräte stellen, bleibt aber mit 18 Sitzen der Juniorpartner in den kantonalen Exekutiven. Die Grünen halten 9 Mandate (-2), die BDP kommt unverändert auf 4 Sitze. Die Grünliberalen sind in keiner Kantonsregierung vertreten.

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