Deutscher Sieg dank spanischem Goalie-Flop

88 Minuten lang hatte im strömenden Regen von Vigo Vieles auf eine müde Nullnummer hingedeutet. Beide Teams, denen diverse Stammkräfte fehlten, taten sich schwer mit dem Kreieren von Chancen. Dann versuchte es Toni Kroos auf dem durchnässten Terrain mit dem Mute der Verzweiflung mit einem Schuss aus der zweiten Reihe - und prompt landete der Ball im Netz. Der Offensiv-Spieler von Real Madrid konnte sich beim spanischen Goalie Kiko Casilla bedanken. Der kurz davor für Iker Casillas eingewechselte Keeper von Espanyol Barcelona hätte den Ball abwehren müssen. Nati-Neuling Casilla hinterliess bei seinem Kurz-Einsatz gar keinen guten Eindruck.

Firmino als Spielverderber für Österreich

Das zuletzt formstarke Österreich hat bei letzter Gelegenheit doch noch eine Niederlage in diesem Kalenderjahr kassiert. Das Team von Marcel Koller verlor in Wien gegen Rekord-Weltmeister Brasilien mit 1:2.

Noch etwas mehr als zehn Minuten hätten die Österreicher das 1:1 halten müssen und sie hätten erstmals seit 1996 ein Kalenderjahr ohne Niederlage abgeschlossen. So aber entpuppte sich im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion Hoffenheims Roberto Firmino als Spielverderber. Der eingewechselte Neo-Internationale markierte in der 83. Minute mit einem wuchtigen und platzierten Weitschuss das entscheidende Tor für die «Seleçao».

Für Brasilien war es im sechsten Spiel seit dem unschönen Ende der Heim-WM der sechste Sieg. Vor dem Match in Wien hatten sich die Südamerikaner gar fünfmal in Serie mit einem Zu-Null-Erfolg durchgesetzt. Das Comeback von Trainer Carlos Dunga verläuft bisher nach Plan. Dies, obwohl es im Vorfeld des Tests gegen die ÖFB-Equipe störende Nebengeräusche gegeben hatte. Thiago Silva hatte sich öffentlich über die Art und Weise seiner Absetzung als Captain beklagt. In seinen Augen hätte ihm anders kommuniziert werden müssen, dass künftig nicht mehr er, sondern Neymar die Binde trägt.

Trotz der Niederlage durfte Österreich erneut auf eine respektable Darbietung zurückblicken. Marcel Kollers Schützlinge leisteten dem Favoriten erbitterten Widerstand. Die Bemühungen der Gastgeber wurden in der 75. Minute belohnt. Der Ex-Basler Aleksandar Dragovic, nun bei Dynamo Kiew unter Vertrag, verwertete souverän einen Foulpenalty, den Andreas Weimann mit generösem Einsatz herausgeholt hatte.

Hinterher ärgerten sich die Österreicher vor allem über den ersten Gegentreffer. David Luiz hatte vor seinem Kopf-Tor nach einem Corner (64.) ein klares Foul an Ilsanker begangen, das vom schottischen Schiedsrichter übersehen wurde. Nicht nur in dieser Szene wendete Referee Collum den falschen Massstab an. Er tolerierte die harte Gangart zu oft.

England gewinnt Nachbarduell dank Rooney

Wayne Rooney war der Matchwinner für England im Nachbarduell gegen Schottland. Im Celtic Park in Glasgow traf der englische Captain, der sein 101. Länderspiel bestritt, kurz nach der Pause zum 2:0 und entschied in der 85. Minute mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 die Partie gegen den Rivalen, nachdem Robertson zwei Minuten zuvor der Anschlusstreffer geglückt war.

Englands Teamchef Roy Hodgson hatte im Vergleich zum 3:1-Sieg in der EM-Qualifikation am Samstag gegen Slowenien einige Änderungen vorgenommen. Einer der Neuen war Alex Oxlade-Chamberlain, der nach einer halben Stunde die Gäste mit einem Kopfball nach herrlicher Vorarbeit von Jack Wilshere in Führung brachte. Für England war es in der 142-jährigen Länderspiel-Geschichte mit dem Nachbarland der 47. Sieg.

Portugal siegt in Nachspielzeit

WM-Finalist Argentinien musste sich im Old Trafford von Manchester in der Nachspielzeit Portugal beugen. Der eingewechselte Raphael Guerreiro verwertete für die Lusitaner per Kopf eine Flanke von Quaresma zum 1:0-Siegtor in der 91.







Minute.

Auch Frankreich (gegen Schweden) und Italien (gegen Albanien) kamen dank späten Toren zu 1:0-Erfolgen. Für die Franzosen traf Varane per Kopf nach einem Corner, Italien profitierte von einem Eigentor.

Slowenien verliert, Estland gewinnt

Slowenien, in der EM-Qualifikation gegenwärtig der härteste Konkurrent der Schweiz im Kampf um den 2. Rang in der Gruppe E, hat in seinem Testspiel eine Heimniederlage erlitten. Das Team von Srecko Katanec unterlag in Ljubljana dem WM-Viertelfinalisten Kolumbien mit 0:1. Das Tor erzielte Adrian Ramos kurz vor der Pause. Der Stürmer von Borussia Dortmund profitierte von einer Unachtsamkeit in der gegnerischen Abwehr. Während sich die Slowenen noch beim Schiedsrichter beschwerten, führten die Kolumbianer einen Freistoss schnell aus, und Ramos hatte keine Mühe, um den Ball ins Netz einzuschieben.

Estland, am 27. März der nächste Schweizer Gegner in der EM-Qualifikation, feierte einen 1:0-Heimsieg gegen Jordanien. Zum Matchwinner für die Balten avancierte Henri Anier vom deutschen Zweitligisten Erzgebirge Aue durch sein Tor in der 16. Minute.

Die Litauer haben sich von der 0:4-Pleite gegen die Schweiz vom Samstag in St. Gallen einigermassen erholt. In der Ukraine erreichten sie ein torloses Remis. Resultate:
Japan - Australien 2:1 (0:0). Thailand - Neuseeland 2:0 (1:0). China - Honduras 0:0. Iran - Südkorea 1:0 (0:0). Slowakei - Finnland 2:1 (2:1). Griechenland - Serbien 0:2 (0:0). Slowenien - Kolumbien 0:1 (0:1). Weissrussland - Mexiko 3:2 (0:0). Österreich - Brasilien 1:2 (0:0). Estland - Jordanien 1:0 (1:0). Rumänien - Dänemark 2:0 (0:0). Ukraine - Litauen 0:0. Ungarn - Russland 1:2 (0:0). Italien - Albanien 1:0 (0:0). Spanien - Deutschland 0:1 (0:0). Portugal - Argentinien 1:0 (0:0). Irland - USA 4:1 (1:1). Schottland - England 1:3 (0:1). Frankreich - Schweden 1:0 (0:0).