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Von der Manege in ein neues Leben

Zürich - In Bulgarien trat im Januar 2015 ein Verbot zur Haltung von Wildtieren im Zirkus in Kraft. Der letzte noch verbliebene Zirkus-Tiger konnte nun von «Vier Pfoten» gerettet werden. Nach kurzer Verhandlung übergab der Halter und ehemalige Dompteur die 12-jährige Varvara an die internationale Tierschutzorganisation. Die Tigerdame wurde umgehend in die Grosskatzenstation TIERART in Rheinland-Pfalz gebracht, wo für sie ein neues Leben beginnt.

anM / Quelle: Vier Pfoten / Donnerstag, 24. September 2015 / 16:24 h

Noch immer sind in vielen Zirkussen in Europa Wildtiere mit auf Tournee dabei, so auch in der Schweiz. Der Auftritt von Dompteuren und ihren Grosskatzen erfreut sich zum Teil noch heute grosser Beliebtheit. Umso erfreulicher ist es, dass in Bulgarien seit Januar 2015 ein Verbot zur Haltung von Wildtieren im Zirkus in Kraft ist. Die letzte noch verbliebende Tigerdame Varvara konnte nun von «Vier Pfoten» von Bulgarien nach Deutschland transferiert werden. Der Reise voraus gingen Gespräche mit Varvaras ehemaligem Halter und Dompteur. Dieser willigte schliesslich ein, Varvara der internationalen Tierschutzorganisation zu übergeben. Bevor die 12-jährige Tigerdame die Reise nach Deutschland antreten konnte, wurde sie von der Tierärztin vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin, Johanna Painer, gründlich untersucht. Gemäss Painer habe sie sich trotz ihrer nicht artgemässen Haltung in einem guten gesundheitlichen Zustand befunden. Dem Transport stand damit nichts mehr im Wege.

Eine lange Reise

Der ungefähr 2'000 Kilometer lange Transfer führte über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland.



Tigerdame Varvara in ihrem neuen Zuhause. /

Die Fahrt verlief problemlos, sodass Varvara in den späten Abendstunden am 17. September 2015 in der Grosskatzenstation TIERART in Rheinland Pfalz ankam. Dies war laut der Vorsitzenden von TIERART e. V, Roswitha Bour, ein sehr glücklicher Moment für das ganze Team. Auch die Eingewöhnung verlief bisher sehr gut, wie Bour betont: «Varvara lebte sich in den ersten Tagen in ihrem Innengehege sehr gut ein und fand schnell Kontakt zu ihren Tierpflegern. Nach kurzer Zeit konnten wir sie in ihr Aussengehege entlassen und sie dabei beobachten, wie sie zum ersten Mal ihre naturnahe Umgebung aufmerksam erkundete.»

Eine Verbot in der Schweiz muss her

Das Mitführen von Wildtieren ist nun bereits in 20 europäischen Ländern verboten. Die Schweiz hinkt den internationalen Bestimmungen hingegen noch immer hinterher. Dieser Meinung ist auch Julie Stillhart, Länderchefin von «Vier Pfoten» Schweiz: «Das Wildtierhaltungsverbot für Zirkusse in Bulgarien zeigt uns, dass wir auch in der Schweiz endlich handeln müssen. Wir fordern seit langem eine entsprechende Verbotsregelung. Mit der Rettung von Varvara ist das Kapitel der Tigerhaltung zumindest in bulgarischen Zirkussen endlich beendet. Das freut uns sehr!»

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