Die Funktion des Speichels
Sechs grosse und zahlreiche kleine Speicheldrüsen sind verantwortlich für die Produktion von Speichel. Dieser besteht zu etwa 98 Prozent aus Wasser und erfüllt eine Vielzahl von wichtigen Funktionen. Während des Kauens umhüllt der Speichel die Nahrung, was das Schlucken erheblich erleichtert. Enzyme im Speichel, die während des Kauens die Stärke abbauen, fördern zudem die Verdauung.
Ausserdem fungiert Speichel als Säurepuffer: Er neutralisiert Säuren aus Nahrungsmitteln, die den Zahnschmelz schädigen können. Die im Speichel enthaltenen Elektrolyte und Mineralstoffe unterstützen die Remineralisierung der Zähne - ein entscheidender Faktor im Schutz vor Karies.
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Feuchthalten der Mundschleimhaut: Speichel sorgt dafür, dass die Mundschleimhaut geschmeidig bleibt und vor Verletzungen geschützt ist.
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Verdauung: Speichel enthält Enzyme, die den Verdauungsprozess einleiten, indem sie Kohlenhydrate aufspalten.
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Kariesprophylaxe: Speichel neutralisiert Säuren im Mund, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen können. Er enthält zudem Mineralien wie Kalzium und Phosphat, die den Zahnschmelz remineralisieren.
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Schutz vor Infektionen: Speichel enthält antibakterielle Substanzen, die das Wachstum von Bakterien und Pilzen im Mundraum hemmen.
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Schlucken und Sprechen: Speichel erleichtert das Schlucken und Sprechen, indem er die Nahrung gleitfähig macht und die Zunge beweglich hält.
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Geschmacksempfindung: Speichel löst die Geschmacksstoffe in der Nahrung und ermöglicht so die Wahrnehmung von Geschmack.
Was versteht man unter Mundtrockenheit?
Normalerweise produzieren unsere Speicheldrüsen ausreichend Sekret, um die Mundhöhle feucht zu halten. Fehlt jedoch der Speichel, sprechen wir von Mundtrockenheit. Betroffene erleben oft ein unangenehmes Gefühl, als würde die Zunge am Gaumen kleben. Sprechen, Kauen und Schlucken können mühsam werden. Häufig erscheinen die Zunge rau oder gerötet, während die Lippen trocken und rissig sind. In einigen Fällen kann auch Mundgeruch auftreten.
Um möglichen Beschwerden durch Mundtrockenheit vorzubeugen oder diese zu lindern, empfehlen wir regelmässige ärztliche Untersuchungen sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Zudem können spezielle Mundspüllösungen helfen, den Speichelfluss anzuregen und das Wohlbefinden zu steigern. Achten Sie auf Ihre Mundgesundheit - sie ist ein wesentlicher Bestandteil Ihres allgemeinen Wohlbefindens!
Symptome von Mundtrockenheit
Mundtrockenheit äussert sich durch verschiedene Symptome:
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Trockene, klebrige Mundschleimhaut
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Brennen im Mund
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Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen
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Heiserkeit
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Veränderte Geschmacksempfindung
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Mundgeruch
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Rissige Lippen und Mundwinkel
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Häufiger Durst
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Erhöhte Kariesanfälligkeit
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Schwierigkeiten beim Tragen von Zahnprothesen
Folgen von Mundtrockenheit
Unbehandelte Mundtrockenheit kann verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen:
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Karies und Zahnfleischentzündungen: Durch den Mangel an Speichel wird der Mund anfälliger für Karies und Zahnfleischentzündungen.
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Mundsoor: Mundsoor ist eine Pilzinfektion, die durch das Candida-albicans-Pilz verursacht wird. Bei Mundtrockenheit ist das Risiko für Mundsoor erhöht.
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Schluckbeschwerden: Die fehlende Gleitfähigkeit der Nahrung durch den Speichelmangel kann zu Schluckbeschwerden führen.
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Sprechstörungen: Die Trockenheit der Mundschleimhaut kann die Beweglichkeit der Zunge einschränken und Sprechstörungen verursachen.
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Beeinträchtigung der Lebensqualität: Mundtrockenheit kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, da sie Essen, Sprechen und soziale Interaktionen erschwert.
Mögliche Ursachen für Mundtrockenheit
Mundtrockenheit kann durch
verschiedene Faktoren verursacht werden. Häufig sind Nebenwirkungen von Arzneimitteln wie Antihistaminika, Antidepressiva und Blutdruckmedikamenten verantwortlich.
Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Wasser oder ungesüssten Tee. /


Zudem können bestimmte Erkrankungen wie Diabetes, Parkinson oder das
Sjögren-Syndrom, eine Autoimmunerkrankung, die Speichelproduktion beeinträchtigen. Auch Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Alkoholkonsum und unzureichende Flüssigkeitsaufnahme spielen eine Rolle. Besonders häufig atmen Menschen durch den Mund, wenn die Nase verstopft ist, was ebenfalls zu einer Austrocknung führen kann.
Lokale Ursachen:
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Mundatmung: Bei der Atmung durch den Mund trocknet die Mundschleimhaut aus, da die Luft nicht durch die Nase angefeuchtet wird.
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Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich: Die Strahlentherapie kann die Speicheldrüsen schädigen und ihre Funktion beeinträchtigen.
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Operative Entfernung von Speicheldrüsen: In seltenen Fällen müssen Speicheldrüsen aufgrund von Tumoren oder anderen Erkrankungen operativ entfernt werden.
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Sialolithiasis (Speichelsteine): Speichelsteine können den Speichelfluss behindern und zu Mundtrockenheit führen.
Systemische Ursachen:
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Medikamente: Zahlreiche Medikamente, darunter Antidepressiva, Antihistaminika, Blutdrucksenker und Schmerzmittel, können als Nebenwirkung Mundtrockenheit verursachen.
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Dehydration: Bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr produziert der Körper weniger Speichel.
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Diabetes mellitus: Menschen mit Diabetes haben oft einen erhöhten Blutzuckerspiegel, der zu vermehrtem Wasserlassen und somit zu Dehydration führen kann.
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Sjögren-Syndrom: Das Sjögren-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Speicheldrüsen und Tränendrüsen angreift.
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Nervenschäden: Schädigungen der Nerven, die die Speicheldrüsen steuern, können die Speichelproduktion reduzieren.
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Psychische Faktoren: Stress, Angst und Depressionen können ebenfalls Mundtrockenheit auslösen.
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Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen, beispielsweise in den Wechseljahren, können die Speichelproduktion beeinflussen.
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Nikotin- und Alkoholkonsum: Rauchen und Alkoholkonsum trocknen die Mundschleimhaut aus.
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Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Speichelproduktion generell ab.
Welche Massnahmen helfen bei Mundtrockenheit?
Ein einfacher Schluck Wasser oder das Lutschen an leicht gefrorenen Eiswürfeln sorgt sofort für Linderung. Auch regelmässiges Trinken kleiner Mengen Wasser ist empfehlenswert. Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi oder Kräutern wie Salbei und Pfefferminze regt den Speichelfluss an und hilft bei der Befeuchtung des Mundes. Prüfen Sie die Nebenwirkungen Ihrer Medikamente, wenn diese als Ursache in Betracht kommen. Vermeiden Sie trockene und krümelige Nahrungsmittel, da sie die Beschwerden verstärken können. Eine sorgfältige Mundhygiene ist ebenfalls entscheidend für einen gesunden Speichelfluss.
Behandlung von Mundtrockenheit
Die Behandlung von Mundtrockenheit richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. In vielen Fällen kann die Mundtrockenheit durch einfache Massnahmen gelindert werden:
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Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Wasser oder ungesüssten Tee.
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Vermeidung von zuckerhaltigen Getränken und Alkohol: Zuckerhaltige Getränke und Alkohol trocknen die Mundschleimhaut aus.
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Kaugummi kauen: Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi regt die Speichelproduktion an.
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Mundspülungen: Spezielle Mundspülungen für trockene Münder können die Beschwerden lindern.
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Luftbefeuchter: Ein Luftbefeuchter kann die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen erhöhen und so die Mundtrockenheit reduzieren.
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Medikamentenwechsel: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob die von Ihnen eingenommenen Medikamente Mundtrockenheit verursachen können und ob es alternative Medikamente gibt.
Bei stärkerer Mundtrockenheit können zusätzlich Medikamente eingesetzt werden, die die Speichelproduktion anregen (z. B. Pilocarpin). In manchen Fällen kann auch eine künstliche Speichelersatzlösung hilfreich sein.
Tipps für den Alltag mit Mundtrockenheit
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Achten Sie auf eine gute Mundhygiene: Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und verwenden Sie Zahnseide.
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Gehen Sie regelmässig zum Zahnarzt: Regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind wichtig, um Karies und Zahnfleischentzündungen frühzeitig zu erkennen.
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Vermeiden Sie scharfe, saure und trockene Lebensmittel: Diese Lebensmittel können die Mundschleimhaut reizen.
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Essen Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt: So wird die Speichelproduktion angeregt.
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Lutschen Sie zuckerfreie Bonbons oder Eiswürfel: Das Lutschen von zuckerfreien Bonbons oder Eiswürfeln kann die Speichelproduktion anregen.
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Verwenden Sie einen Lippenbalsam: Ein Lippenbalsam schützt die Lippen vor dem Austrocknen.
Speichelersatzprodukte
Speichelersatzprodukte, oftmals in Form von Gelen oder Sprays erhältlich, dienen dazu, die trockene Mundschleimhaut zu befeuchten und Beschwerden zu lindern. Diese Produkte enthalten in der Regel Hyaluronsäure, die als schützender Film wirkt, sowie Betain, welches zusätzlich Feuchtigkeit bereitstellt. Manche Varianten beinhalten auch den Wirkstoff Taurin, der die Zellstrukturen stabilisiert und die Gesundheit der Mundschleimhaut unterstützt. Viele dieser Sprays können mehrmals täglich angewendet werden, jedoch meist nur über einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten. Bei langanhaltender Mundtrockenheit ist es ratsam, die Anwendung mit einem Arzt abzusprechen.
Wann sollten Sie zum Arzt gehen?
Wenn Sie regelmässig oder ständig unter Mundtrockenheit leiden, empfehlen wir dringend eine Konsultation bei einem Arzt oder Zahnarzt. Eine frühzeitige Abklärung kann helfen, die Ursachen zu identifizieren und geeignete Massnahmen zu ergreifen.
Mundtrockenheit kann als Nebenwirkung von über 400 verschiedenen rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Medikamenten auftreten, darunter Psychopharmaka und Chemotherapeutika. Nehmen Sie Ihre Symptome ernst - Ihr Wohlbefinden ist wichtig!