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Immer mehr Nordamerikanische Krebse in Schweizer Seen

Bern - Den Schweizer Berufsfischern sind 2003 mit 1800 Tonnen gut 100 Tonnen mehr Fische als im Vorjahr ins Netz gegangen. Zudem blieben in einigen Seen immer mehr eingeschleppte Krebse hängen. Sie tragen die Krebspest und gefährden die Einheimischen.

sl / Quelle: sda / Montag, 25. Oktober 2004 / 16:45 h

ie einheimischen Krebsarten Edel-, Stein und Dohlenkrebs sind aus vielen Gewässern verschwunden. Dafür finden sich immer mehr vor allem aus Nordamerika eingeschleppte Krebse, wie das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) zu seiner Fischfangstatistik miteilte. Gleichgültig, ob die nordamerikanischen Krebse entwichen sind oder gezielt eingesetzt wurden: Sie vermehren sich seit den 1970-er Jahren und haben verheerende Auswirkungen auf die heimischen Arten.

Nordamerikanische gefärden heimische Krebse

Sie können laut BUWAL nämlich Träger der Krebspest sein. Seit Jahrhunderten daran gewöhnt, beeinträchtigt sie die Pilzerkrankung nicht. Die Schweizer Krebse hingegen haben keine Abwehrkräfte und fallen der Pest scharenweise zum Opfer.

Entsprechend müssen die Berufsfischer immer mehr der Eindringlinge aus ihren Netzen klauben.



Kulinarisch geht nichts über einen heimischen Edelkrebs. /

Laut BUWAL-Statistik verfingen sich im Bielersee letztes Jahr 10 000 nordamerikanische Kamberkrebse in den Netzen, im Genfersee 40 000 Kamber- und teilweise auch Signalkrebse.

Kulinarisch ist der Kamberkrebs nicht sehr interessant, da das kleinwüchsige Tier weniger Fleisch hergibt, als der heimische Edelkrebs. Zum Schutz der einheimischen Krebse dürfen ihre amerikanischen Artgenossen in der Schweiz nur noch gekocht oder gefroren auf den Weg zum Teller gebracht werden.

Weniger Felche, mehr Barsche

Bei den Fischen fiel der Fangertrag 2003 etwas höher aus. Der Hauptharst entfiel mit 985 Tonnen auf die Felchen sowie mit 485 Tonnen auf Egli oder Barsch. Die Barschfänge legten im Vergleich zum Vorjahr um 150 Tonnen zu. Dagegen sanken die Felchenerträge um 100 Tonnen.

Das BUWAL erklärt das Phänomen teilweise mit den guten Barschfängen: Die Berufsfischer konzentrierten sich auf den begehrten Barsch und setzten weniger Felchennetze.

Neben diesen Haupt-Speisefischen machten Rotaugen, Hechte, Zander, Agonen, Saiblinge und Forellen weitere wichtige Fanganteile aus. Die Schweizer Berufsfischerei vermag laut BUWAL vier Prozent des schweizerischen Hungers nach Süsswasser- und Meerfischen zu decken.


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