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Anti-Mafia-Richter: Aufbau nach Erdbeben überwachen

Rom - Italienische Anti-Mafia-Richter sollen nach dem schweren Erdbeben in den Abruzzen den Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten überwachen. Bereits kurz nach dem Beben hatte Ministerpräsident Silvio Berlusconi grösstmögliche Transparenz angekündigt.

sl / Quelle: sda / Montag, 20. April 2009 / 17:51 h

Die vier Richter sollten sicherstellen, dass beteiligte Baufirmen nicht von der Mafia kontrolliert würden oder andere Kontakte zur organisierten Kriminalität hätten. Das sagte der für Ermittlungen gegen die Mafia zuständige Staatsanwalt Piero Grasso laut Nachrichtenagentur ANSA. Die Diskussion über Baumängel bei der Errichtung der Gebäude geht unterdessen weiter. Staatschef Giorgio Napolitano verlangte gründliche Ermittlungen: Es sei eine Pflicht des Staates, zu überprüfen, ob Bauregeln in Erdbebengebieten ignoriert worden seien. Parlamentspräsident Gianfranco Fini unterstützte Napolitanos Forderung. Baugesellschaften, die sich nicht an die baurechtlichen Vorschriften gehalten haben, sollten dafür zahlen, meinte Fini. Seit Tagen ermittelt die Staatsanwaltschaft der Regionalhauptstadt L'Aquila über mögliche Missachtungen der Bauregeln.



Bereits kurz nach dem Beben hatte Ministerpräsident Silvio Berlusconi grösstmögliche Transparenz angekündigt. /

Mehrere Besitzer von Baugesellschaften wurden bereits vernommen. Zwei Wochen nach dem Erdbeben sucht die betroffene Bevölkerung einen Neubeginn. Es überwiege der Wille zum Neuanfang, versicherte der Bürgermeister von L'Aquila. 1000 Klein- und Mittelunternehmen wollen diese Woche ihren Betrieb wieder aufnehmen. Die Reparaturarbeiten an den Geschäften haben bereits begonnen. 295 Menschen kamen bei dem Erdbeben ums Leben. Rund 58'000 Menschen mussten ihre zerstörten oder beschädigten Häuser verlassen, 34'000 von ihnen sind noch immer in Zeltlagern untergebracht.

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