Zürcher Grillplausch und Basler Träume

Zürich hat auswärts gegen Bellinzona anzutreten, Basel spielt im Letzigrund gegen GC. Einen weiteren Punktverlust kann sich der Leader unter normalen Umständen nicht mehr erlauben. Zumindest darin sind sich alle FCZ-Beteiligten einig. Für einen allfälligen zwölften Titelgewinn sind zwei Siege wohl die Voraussetzung. GC könnte in der Vergabe der Trophäe eine entscheidende Rolle spielen. Am Sonntag empfangen die (ambitionslosen) Grasshoppers den FCB, eine Woche später werden sie wohl alles daran setzen, dem Stadtrivalen die Party zu verderben. Den Tiefschlag gegen Basel haben die Zürcher dem Vernehmen nach verdaut. Regisseur Almen Abdi benötigte aber mehrere Tage, das Verdikt zu akzeptieren. «Es war eine der härtesten Niederlagen überhaupt», gestand Zürichs 18-facher Torschütze vor seinen möglichweise letzten beiden Spielen mit dem Verein, dem er seit den E-Junioren angehört.

Ohne Streller dafür mit Derdiyok und Chipperfield

An der Personalfront kommt es zu Veränderungen. Streller, der gegen den FCZ mit dem 2:1 den Sieg gesichert hatte, fehlt gesperrt. An seiner Stelle wird Eren Derdiyok stürmen. Von ihm erwartet Gross viel - mindestens die Entschlossenheit seiner besten Tage. Die Rückkehr von Scott Chipperfield ermöglicht im Mittelfeld die Einwechslung unbändiger Kampfkraft. Der Fall in die Barrage ist für den FC Luzern mutmasslich nur schwer zu vermeiden. Das Restprogramm kommt Sion (in Vaduz und gegen Bellinzona) eher entgegen als den Innerschweizern. Beim heimstarken YB, das elf der letzten zwölf Heimspiele diskussionslos gewonnen hat, ist nicht mit weiteren Punkten zu rechnen. Cupsieger Sion hingegen dürfte in den letzten beiden Runden dank dem spektakulären 3:2-Triumph in Bern mit neuer Schubkraft auftreten. Auf der «Place de la Planta» liess sich das Team von 15 000 euphorisierten Fans feiern. Doch tags darauf räumte Coach Didider Tholot der Erholung und Vaduz bereits wieder die höchste Priorität ein. Die Partien im Detail (Anspielzeit: Heute, 16.15 Uhr):

Bellinzona - Zürich (die letzten Begegnungen: 0:0, 0:3, 0:3.

- Abwesende: Dudar (gesperrt), Hima, Thiesson, Gashi (alle verletzt); Hassli (gesperrt), Barmettler (verletzt). -- Fraglich: Kalu (krank); keiner. -- Statistik: Gegen den FCZ haben die Tessiner seit dem 16. April 1983 (1:0) und 13 Partien in Serie nicht mehr gewonnen. Von insgesamt 31 Vergleichen in der höchsten Liga entschied die ACB nur drei zu ihren Gunsten. Das Torverhältnis lautet 21:69.

Grasshoppers - Basel (0:0, 1:1, 0:1).

- Abwesende: Jakupovic, Callà (beide gesperrt), Bobadilla, Smiljanic (beide verletzt); Streller (gesperrt), Marque, Carlitos (beide verletzt). -- Fraglich: keiner; Ergic. -- Statistik: Von den letzten drei Heimspielen gegen den FCB hat GC keines verloren. Die Basler haben auswärts in der aktuellen Meisterschaft bereits sechs Niederlagen bezogen. In der letzten Meister-Saison unterlagen die Basler ausserhalb des St.-Jakob-Parks nur fünfmal.

Vaduz - Sion (1:2, 1:3, 1:2).

- Abwesende: Polverino, Rivaldo, Nickenig, Mea Vitali, Dzombic, Gaspar (alle verletzt), Dadi (suspendiert); keiner.




-- Fraglich: Thordarson, Galbi (beide angeschlagen); keiner. -- Statistik: Die Liechtensteiner Absteiger weisen desolate Werte aus. Keine Equipe hat weniger getroffen (27-mal), mit 78 Gegentoren ist Vaduz ebenso ligaweiter Negativ-Rekordhalter. Acht Niederlagen in Folge hat der Tabellenletzte nun aneinander gereiht. Cupsieger Sion ist in dieser Saison gegen Vaduz verlustpunktlos.

Neuchâtel Xamax - Aarau (0:0, 1:2, 0:0).

- Abwesende: Taljevic, Besle (beide gesperrt), Rossi, Bah (beide verletzt); Rogerio, Nushi, Tarone (alle verletzt). -- Statistik: Aarau hat in den letzten sechs Partien nur vier von möglichen 18 Punkten gewonnen -- drei davon ausgerechnet gegen den Meisterkandidaten Basel. Xamax´ Heimbilanz ist äusserst mässig. Die Neuenburger gewannen nur sechs von 17 Auftritten in der Maladière.

Young Boys - Luzern (2:3, 6:1, 3:0).

- Abwesende: Degen (gesperrt), Doubai (verletzt); Seoane (gesperrt), Kukeli, Wiss, Lambert, Tchouga (alle verletzt). -- Fraglich: Raimondi, Varela, Yapi (alle angeschlagen); keiner. -- Statistik: Zu Hause zauberten die Berner Spassfussballer gegen die Innerschweizer zweimal und schossen in 180 Minuten neun Treffer. Zwölfmal in Serie hat YB vor eigenem Anhang nicht mehr verloren. Nur beim 0:0 gegen Xamax büssten die Young Boys dabei einen Punkt ein.

Rangliste (je 34 Spiele):

1. Zürich 73. 2. Basel 72. 3. Young Boys 67. 4. Grasshoppers 47. 5. Bellinzona 42. 6. Aarau 41. 7. Neuchâtel Xamax 37. 8. Sion 33. 9. Luzern 32. 10. Vaduz 22.