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Einbruch in Luftfahrt noch schlimmer als erwartet

Kuala Lumpur - Die internationale Luftfahrtindustrie muss in diesem Jahr weitaus drastischere Verluste hinnehmen als bislang befürchtet: Der Luftfahrt-Weltverband IATA rechnet nun mit einem Minus von 9 Mrd. Dollar.

fkl / Quelle: sda / Montag, 8. Juni 2009 / 07:07 h

Diese Prognose legte IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani an der Generalversammlung in Kuala Lumpur in Malaysia vor. Vor zweieinhalb Monaten hatte die IATA mit Verlusten von «nur» 4,7 Mrd. Dollar gerechnet. Weltweit seien 100'000 Stellen in Gefahr, sagte IATA-Chefökonom Brian Pearce - ein Viertel davon in Europa. Die Luftfahrtindustrie beschäftigt weltweit etwa 32 Millionen Menschen.

«Wir kämpfen ums Überleben»

Der Luftfahrt-Verband korrigierte überdies seine Zahlen für das vergangene Jahr: Die Verluste der Branche beliefen sich demnach auf 10,4 Mrd. Dollar. Bislang hatte die IATA von 8,5 Mrd. Dollar gesprochen. In der IATA sind 226 Fluggesellschaften organisiert, die mehr als 93 Prozent des Linienflugverkehrs abwickeln.



Auch die Swiss ist von den schlechten Prognosen betroffen. /



Der Generaldirektor Luftfahrt-Weltverbandes IATA Giovanni Bisignani fordert Unterstützung. /

«Wir kämpfen ums Überleben», sagte Bisignani. «Dies ist die schwierigste Situation, mit der sich die Industrie je auseinandersetzen musste.» Bisignani forderte eine stärkere Deregulierung, die Öffnung von Routen, die Lockerung der Beteiligungsklauseln, um grenzüberschreitende Fusionen zu erleichtern, und mehr staatliche Gelder zur Erforschung von Biotreibstoffen. Mehr Wettbewerb könne 24 Millionen neue Jobs schaffen.

Kein Aufschwung in Sicht

Laut Bisignani sinken die Einkünfte der Airlines in diesem Jahr um 15 Prozent auf 448 Mrd. Dollar. Nach den Terroranschlägen in den USA im September 2001 hatte der Einbruch bloss 7 Prozent betragen. Ein Aufschwung ist nach Ansicht von Bisignani noch nicht in Sicht: «Ich bin Realist: Ich sehe keine Fakten, die es erlauben, optimistisch zu sein.» Die Swiss plant über den Sommer einen Kapazitätsabbau. «Da müssen wir noch mal nachsteuern«, sagte Swiss-Chef und Lufthansa-Vorstand Christoph Franz. »Ich denke, es läuft auf ein Minus von drei bis vier Prozent raus.» An der Jahrestagung nehmen mehr als 550 Luftfahrtexperten aus aller Welt teil. In der IATA sind 226 Fluggesellschaften organisiert, die mehr als 93 Prozent des Linienflugverkehrs in aller Welt abwickeln.

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