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Iranische Polizei: Mit Gewalt gegen Trauernde

Teheran/Washington - Mit Tränengas und Knüppeln sind Polizisten am Donnerstag gegen Tausende Iraner vorgegangen, die in Teheran der Opfer der jüngsten Unruhen gedachten. Es habe heftige Auseinandersetzungen gegeben, hiess es auf der Oppositionellen-Website Mowjcamp.

sl / Quelle: sda / Donnerstag, 30. Juli 2009 / 13:56 h

Augenzeugen berichteten, Polizisten hätten Anhänger des Reformpolitikers Mir Hussein Mussawi festgenommen. Ausserdem hätten sie die Scheiben von Autos zerschlagen, deren Fahrer aus Sympathie für die Demonstranten gehupt hätten. Westlichen Journalisten war es verboten, vom Ort des Geschehens zu berichten.

Verbot missachtet

Am Nachmittag hatten sich zunächst Hunderte Trauernde trotz eines behördlichen Verbots auf dem Teheraner Behescht-E-Sahra-Friedhof versammelt. Sie fanden sich am Grab von Neda Agha-Soltan ein, die vor 40 Tagen bei Unruhen ums Leben gekommen war.



Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi wollte an der Gedenkfeier lediglich Koranverse verlesen. (Archivbild) /

Die junge Frau wurde zu einem Symbol des Widerstands gegen die Führung des Landes. Dutzende schwer bewaffnete Sicherheitskräfte versuchten, die Menge am Friedhof auseinanderzutreiben, wie ein Augenzeuge sagte. Auch Oppositionsführer Mussawi sei unmittelbar nach seiner Ankunft am Friedhof von der Polizei gezwungen worden, das Gelände zu verlassen. Die anderen Trauernden zogen sich danach in kleinen Gruppen zurück.

Gewaltsame Übergriffe

Später marschierten Hunderte Demonstranten zu einem zentralen Gebetsplatz im Zentrum der Hauptstadt, an dem schon Bereitschaftspolizisten aufgezogen waren. Eine Versammlung war dort verboten worden. Die Polizisten versuchten offenbar, die Demonstranten abzudrängen. In mehreren Strassen kam es nach Berichten von Augenzeugen zu gewaltsamen Übergriffen. Einige Demonstranten hätten Papierkörbe angezündet.

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