ht / Quelle: news.ch / Sonntag, 6. September 2009 / 13:51 h
Die Gemeinde bei München kann dadurch ihre CO2-Emissionen um rund 60 Prozent senken und jährlich bis 40'000 Tonnen CO2 einsparen, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht.
Die Stromerzeugungsanlage wurde nach dem Kalina-Prozess gebaut. Diese Technologie ist vor allem bei niedrigen Thermalwassertemperaturen vorteilhaft, da eine Stromgewinnung bereits ab 90 bis 100 °C möglich ist.
Dies wird durch die Nutzung eines Ammoniak-Wasser-Gemischs erreicht, das bei wesentlich geringeren Temperaturen als z. B. reines Wasser verdampft. Die Anlage wurde von Siemens errichtet und kann gut 4,1 MWel elektrische Leistung (durchschnittlich 3,36 MWel) produzieren. Dadurch können bis zu 10'000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Geothermie-Bohrung in Unterhaching. / Foto: geothermie.de
Die fertige Geothermieanlage. / Foto: german-renewable-energy.com
Grosse Anzahl von Projekten
Alleine in Bayern sind heute über 100 weitere Tiefengeothermieprojekte ge-plant. Das potenzielle Investitionsvolumen liegt nach Expertenschätzungen bei über sechs Milliarden Euro in den nächsten 10 bis 15 Jahren.
«Unser Ziel ist es, die Leistung aus geothermischer Energie bis ins Jahr 2020 auf etwa 280 Mega-watt zu vervierzigfachen. Durch die Pionierleistung in diesem Pilotprojekt ist der Weg für die Geothermie frei», wird der deutsche Umweltminister Gabriel in der Medienmitteilung zitiert.
Das Interesse an Geothermie ist gross: Bei der Einweihung der Anlage im Juli waren den Angaben zufolge auch Beraterteams des amerikanischen Präsidenten Barack Obama anwesend.
Auch in der Schweiz sind ähnliche Projekte in Vorbereitung, namentlich in Zürich und in St. Gallen, wo in der gleichen geologischen Schicht wie in Unterhaching heisses Wasser zur Strom- und Fernwärmeerzeugung genutzt werden soll.
