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Islamische Organisationen kritisieren Schweizer ParteienBern - Die islamischen Organisation sind «enttäuscht und überrascht» von der deutlichen Annahme der Anti-Minarett-Initiative. Das Verbot sei der Schweiz unwürdig. In der Kritik der muslimischen Organisationen stehen jedoch weniger die Initianten als die Schweizer Parteien.zel / Quelle: sda / Sonntag, 29. November 2009 / 18:59 h
Die Parteien hätten sich im Abstimmungskampf stärker engagieren müssen, sagte Farhad Afshar, Präsident der Koordination islamischer Organisationen Schweiz (KIOS) der Nachrichtenagentur SDA. Denn in der Abstimmung sei es um die Grundrechte der Schweiz wie etwa den Minderheitenschutz gegangen.
Diese Grundrechte hätten die Parteien verteidigen müssen, hielt Afshar fest. «Die politischen Parteien haben die Abstimmung nicht ernst genug genommen», lautete seine Bilanz.
Die muslimischen Organisationen nahm Afshar von dieser Kritik aus: «Wir wären gar nicht in der Lage gewesen, einen politischen Kampf zu führen». Die KIOS habe sachlich informiert.
Afshar erklärt: «Die Moslems fühlen sich als Glaubensgemeinschaft in der Schweiz nicht akzeptiert». (Archivbild: Moschee und Minarett von Petit-Saconnex) /
![]() Alles andere sei nicht Aufgabe einer religiösen Organisation. Symbolischer Charakter der Abstimmung Schmerzvoll für die Muslime sei nicht in erster Linie das Minarett-Verbot, sondern der symbolische Charakter der Abstimmung, erklärte Afshar. «Die Moslems fühlen sich als Glaubensgemeinschaft in der Schweiz nicht akzeptiert», sagte er. Das Ansehen der Schweiz in den islamischen Ländern leide grundsätzlich, waren sich die islamischen Organisationen einig. Das Forum für einen fortschrittlichen Islam (FFI) sieht die Notwendigkeit für einen modernen, offenen Islam bestätigt: Das FFI bemühe sich vermehrt darum, das islamische Gedanken- und Kulturgut zeitgemäss auszulegen und die Reformbewegung für die Bevölkerung sichtbar zu machen. Auch die KIOS zieht Konsequenzen: «Wir werden aktiver auf die Leute in der Schweiz zugehen», hielt Afshar fest.
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