Humanoide Papp-Roboter erobern Tokio

Auf dieser Ausstellung sind Roboter aller Art zu bewundern, von verspielten Skurrilitäten wie Laserschwert-schwingenden Robotern bis hin zum aktuellsten Prototypen des «Muscle Suit», ein Robo-Anzug, der die Muskelkraft des Trägers verstärkt. Diverse Hersteller wiederum zeigen bekannte, aber auch neue Produkte aus dem Bereich der mehr oder weniger humanoiden Roboter. Beim Unternehmen Kokoro etwa gibt es neben den bekannten «Actroids» einen Roboterkopf-Bausatz. Ebenfalls eine menschliche Form hat der«grüne» Roboter «D+ropop», der grossteils aus Karton besteht.

Kraftanzug nicht nur für Schwerarbeit

Der Muskel-Anzug ist eine Entwicklung des Kobayashi Lab an der Tokyo University of Science. Es gibt schon seit längerem Modelle, die Kraftverstärkung bei schwerer Arbeit versprechen. Im Rahmen der iREX wird nun der Prototyp eines etwas leichteren, kompakteren Anzugs vorgestellt, der dadurch aber etwas weniger Unterstützung bieten kann. Dennoch könnte das Modell, das kommendes Jahr in Produktion gehen soll, etwa Personen mit physischen Einschränkungen Hilfe bei alltäglichen Anstrengungen bieten.

Pappkamerad Roboter

D+ropop ist ein Projekt des japanischen Roboter-Entwickler Eager. Der lebensgrosse Roboter besteht fast gänzlich aus Karton. Dazu kommen nötige technische Komponenten für Arm- und Kopfbewegung.







Die Entwicklung setzt im Marketing klar auf die «grüne» Karte. Der Pappkamerad ist laut Machern der umweltfreundlichste Roboter und wäre im Vergleich zu anderen Roboter leicht zu recyclen, wenn er nicht mehr benötigt wird. Damit der Kartonroboter nicht all zu schnell Umwelteinflüssen zum Opfer fällt, kann er angeblich auch wasserbeständig gemacht werden.

Bastel-Kopf

An Schulen - und vermutlich auch an Hobby-Robotiker - richtet sich Kokoros Roboterkopf-Bausatz. Im Bildungsbereich soll er vermitteln, dass mit vergleichsweise simplen mechanischen Mittel auch komplexe Gesichtsausdrücke nachgeahmt werden können. Im klassischen Roboter-Look gehalten, wirkt der Bausatz freilich nicht unbedingt attraktiv. Das ist ein Grund, warum Kokoro auch das aktuellste Modell des bereits 2003 erstmals vorgestellten Actroid vorführt. Die charmant lächelnde Roboter-Japanerin ist letztendlich doch ansprechender für das durchschnittliche menschliche Auge. Diese Produkte sind freilich nur einige Highlights des Tokioter Robotik-Events. Die nur alle zwei Jahre stattfindende iREX hat diesmal an die 190 Unternehmen und über 60 Organisationen wie Universitäten und Forschungsinstitute als Aussteller angelockt. Zu sehen ist unter anderem auch eine Vielzahl an Industrieroboter-Lösungen.