Die Talsohle sei Mitte 2009 durchschritten worden, und die Schweiz habe die Rezession hinter sich gelassen, erklärte die Konjunkturforschungestelle KOF im Rahmen ihrer Winterprognose. Ein stabiler Privatkonsum und anziehende Warenexporte würden das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) 2010 stützen.
Dennoch bleibe der Aufschwung langsam. Für den Arbeitsmarkt, der traditionell mit Verzögerung auf den Konjunkturverlauf reagiert, ist die verbesserte KOF-Prognose nur bedingt eine gute Botschaft. Im Vergleich zur Herbstprognose sind die Arbeitslosen-Erwartungen immerhin ein bisschen weniger düster.
So geht laut KOF die Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent im laufenden Jahr auf 4,6 Prozent im nächsten Jahr hoch. Für 2011 erwarten die ETH-Forscher einen Höchststand mit 4,8 Prozent Arbeitlosen.
SECO-Prognosen
Die KOF-Auguren ziehen damit in etwa mit den Ökonomen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) mit.
Für 2011 erwarten die ETH-Forscher einen Höchststand mit 4,8 Prozent Arbeitlosen. /
Die Bundes-Experten erwarten für 2010 ein Wachstum von 0,7 Prozent, wie sie diese Woche mitteilten. Im September hatten sie sich mit einer BIP-Prognose von 0,4 Prozent ebenfalls noch pessimistischer gegeben. Auch die Arbeitlosenprognose liegt beim SECO neu unter 5 Prozent.
Im laufenden Jahr werde die Wirtschaftsleistung um 2,9 Prozent schrumpfen, hiess es weiter. Damit hob die KOF die Prognose um 0,5 Prozentpunkte an. Als Grund führte das Institut unter anderem den robusten Konsum an, gestützt von den besseren Arbeitsmarkt-Prognosen.
Die KOF warnt aber auch, dass der Konjunkturaufschwung in den meisten europäischen Ländern 2010 ins Stocken geraten könnte. Das werde die Exportwirtschaft erneut belasten und den Aufschwung bis 2011 weiter zäh gestalten.
