Der Parteitag in Rostock wählte die Ostberliner Bundestagsabgeordnete Lötzsch mit 92,8 Prozent der Stimmen und den Bundestagsabgeordneten Ernst (Bayern) mit 74,9 Prozent. Lötzsch erreichte das beste Resultat bei Wahlen um «Linke»-Vorsitzende.
Ernsts Kandidatur war dagegen vor allem unter Ostdeutschen umstritten. Ihm wird vorgeworfen, an der Demontage von Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch beteiligt gewesen zu sein.
Bartsch hatte sich nach einem verlorenen Machtkampf mit Lafontaine und auf Drängen von Fraktionschef Gregor Gysi nicht mehr zur Wiederwahl gestellt.
Doppelspitze mit mindestens einer Frau
Zuvor hatte der Parteitag den Weg für die Beibehaltung der Doppelspitze frei gemacht: Er billigte eine Statutenänderung, derzufolge es auch künftig zwei Parteichefs geben wird, darunter mindestens eine Frau.
Gesine Lötzsch erreichte das beste Resultat bei Wahlen um «Linke»-Vorsitzende. (Archivbild) /
Die bisherigen Statuten sahen das Auslaufen der 2007 beschlossenen der Regelung vor, die zur Wahrung des Ost-West-Ausgleichs eingeführt worden war. Damals war die Partei aus PDS und WASG gegründet worden.
Die neuen Statuten sehen zudem zwei Bundesgeschäftsführer vor. Bartschs Job werden die beiden Bundestagsabgeordneten Caren Lay (Sachsen) und Werner Dreibus (Hessen) übernehmen.
Abschied von Lafontaine
Lafontaine verabschiedete sich mit einer flammenden Rede und warb für eine Fortsetzung des Erfolgskurses. «Eine erfolgreiche Strategie wechselt man niemals aus», sagte der 66-Jährige, der sich nach einer Krebsoperation aus der Bundespolitik verabschiedet.
«Die Linke» ist inzwischen in 13 von 16 deutschen Landtagen vertreten; ihre Mitgliederzahl hat sich seit 2007 um 10'000 auf knapp 80'000 erhöht.
