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Pakistan braucht Jahre für Wiederaufbau

Islamabad - Pakistan wird noch lange an den Folgen der Hochwasserkatastrophe leiden, denn der Wiederaufbau dauert nach Ansicht von Staatspräsident Zardari mehrere Jahre. Im Augenblick bereitet Regierung und Helfern vor allem die angespannte Gesundheitslage Kopfzerbrechen.

fest / Quelle: sda / Dienstag, 24. August 2010 / 16:23 h

Für den Wiederaufbau seien «drei Jahre das Minimum», sagte Staatschef Asif Ali Zardari am Montagabend vor Journalisten. «Ich glaube nicht, dass sich Pakistan jemals vollständig (von der Flut) erholt, aber wir werden vorankommen.» In Islamabad beriet die Regierung mit Vertretern von Behörden und internationalen Organisationen über die angespannte Gesundheitslage in den Überschwemmungsgebieten. Etwa 3,5 Millionen Menschen seien von Krankheiten bedroht, sagte Premierminister Yousuf Raza Gilani nach dem Treffen.

Bislang habe die Regierung jedoch erst 2,2 Millionen Betroffene medizinisch versorgen können. Zudem würden in den kommenden Monaten etwa eine halbe Million schwangere Frauen, die von den Fluten vertrieben wurden, ihre Kinder zur Welt bringen.



Beraten sich: Barack Obama, Hamid Karzai und Asif Ali Zardari. /

Das sei eine besondere Herausforderung.

Einheitliche Strategie

Ziel der Gespräche war nach Angaben eines Regierungssprecher die Ausarbeitung einer einheitlichen Strategie, um mit der angespannten Situation fertig zu werden. Vor allem Massnahmen zur Verhinderung des Ausbruchs von Seuchen seien erörtert werden.

Präsident Zardari räumte ein, dass die Kritik an der Reaktion der pakistanischen Regierung auf die Katastrophe teilweise berechtigt sei. Im Nachhinein sei man immer klüger, sagte er. «Sie müssen aber verstehen, wie gewaltig die Sache (das Ausmass der Katastrophe) ist.»

Millionen Betroffene

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet in den von Hochwasser betroffenen Gebieten bislang mehr als 200'000 Fälle von akutem Durchfall, mehr als 260'000 Fälle von Hautkrankheiten und mehr als 200'000 Erkrankungen der Atemwege. Das erklärte WHO-Sprecherin Fadela Chaib am Dienstag in Genf.

Gemäss neuen Schätzungen des UNO-Büros für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) sind 17,2 Menschen direkt und 2,8 Millionen indirekt von der Katastrophe betroffen. Über 1500 Menschen kamen ums Leben.

 


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