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Schärfere Risiko-Vorschriften für Banken

Basel/Mailand - Zwei Jahre nach Beginn der Finanzkrise haben sich die weltweit wichtigsten Finanzwächter auf schärfere Risiko-Vorschriften für Banken geeinigt. Mit den «Basel III»-Regeln müssen Banken mehr eigenes Geld besitzen, um Kreditausfälle und Börsencrashs in Krisen abzufedern.

bang / Quelle: sda / Sonntag, 12. September 2010 / 14:34 h

Im Basler Ausschuss für Bankenaufsicht sitzen Finanzmarktwächter und Notenbanker der grossen Wirtschaftsnationen. Der Ausschuss rang seit Monaten um die Reform des bisher geltenden Regelwerks «Basel II», das die Finanzkrise nicht verhindert hatte. «Basel III» soll im November dem G20-Gipfel im südkoreanischen Seoul vorgelegt werden. Das Regelwerk ist nicht bindend, dürfte aber von vielen Ländern umgesetzt werden. Zu den neuen Vorschriften gehört, dass die Banken ihre Kernkapitalquote bis zum Jahr 2015 von vier auf sechs Prozent erhöhen müssen, wie der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht am Sonntagabend mitteilte. Die Kernkapitalquote beschreibt das Verhältnis vom Kapital einer Bank zu ihren risikobehafteten Geschäften, also zu den vergebenen Krediten und den getätigten Geldanlagen.



In Basel beraten Wirtschaftsgrössen heute über das wichtige Reformpaket «Basel III». /

Die Quote für den harten Kern des Kernkapitals muss bis 2015 zugleich von zwei Prozent auf 4,5 Prozent steigen. Zusätzlich müssen die Banken bis dahin zum Schutz vor neuen schweren Krisen einen Kapitalpuffer von weiteren 2,5 Prozent aufbauen, den es bisher nicht gegeben hatte.

«Beitrag zur langfristigen Stabilität»

«Die heute erzielten Einigungen bedeuten eine grundlegende Stärkung der globalen Kapitalstandards», erklärte der Vorsitzende des Basler Ausschusses und Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet. «Ihr Beitrag zu langfristiger Finanzstabilität und Wachstum wird substanziell sein. Die Übergangsregeln werden es Banken ermöglichen, die neuen Standards zu erfüllen und zugleich die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.» Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Finanzmarktaufsicht FINMA begrüssen die Ergebnisse ebenfalls. Beide waren an den Verhandlungen vertreten. Die Reform sei unabdingbar gewesen, wird Daniel Zuberbühler, Vizepräsident der FINMA in einer Mitteilung zitiert.

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