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Klimakonferenz: Suche nach Post-Kyoto

Tianjin - Knapp zwei Monate vor Beginn des Klimagipfels im mexikanischen Cancún haben die Vereinten Nationen (UNO) Fortschritte bei den Verhandlungen über ein Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls gefordert.

ht / Quelle: sda / Montag, 4. Oktober 2010 / 20:57 h

Die Suche nach einem Kompromiss müsse verstärkt werden, sagte die Chefin des UNO-Klimasekretariates, Christiana Figueres, am Montag in der chinesischen Stadt Tianjin. Ergebnisse in Cancún seien wichtig, um das Vertrauen wiederherzustellen. Die Gespräche, die bis Samstag dauern, sind das letzte grosse Treffen vor dem Gipfel in Cancun, der am 29. November beginnt. Laut Figueres wird in Cancún jedoch noch kein rechtlich bindendes Abkommen für die globale Bekämpfung der Erderwärmung angestrebt.

Grosse Meinungsverschiedenheiten

Der chinesische Unterhändler Xie Zhenhua sagte vor Journalisten, dass die Meinungsverschiedenheiten noch sehr gross erschienen. «Aber es gibt die Hoffnung, dass in einigen Punkten eine Einigung erreicht werden kann.» China ist der weltgrösste Verursacher von Treibhausgasen. Am Klimagipfel in Kopenhagen im vergangenen Jahr konnten sich Vertreter von 200 Staaten nicht auf ein verbindliches Abkommen zur Verminderung von Treibhausgasen einigen.



Das Kyoto-Protokoll läuft 2012 aus: Was kommt danach? /



Die Entwicklungsländer fordern mehr Transparenz über die Verwendung der zugesagten Gelder. /

Reiche und arme Länder gaben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern. Das Kyoto-Protokoll läuft 2012 aus. Die Costaricanerin Figueres ist Nachfolgerin von Yvo de Boer, der zwei Monate nach dem Gipfel in Kopenhagen seinen Rücktritt erklärte.

CO2-Ausstoss und Finanzierung

Zu den Hauptstreitpunkten zählt die Frage, wie stark der Ausstoss von Treibhausgasen wie Kohlendioxid gesenkt werden soll, um den Anstieg der globalen Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Unklar ist auch, wie viel Geld arme Länder zur Umsetzung von Klimazielen bekommen sollen. Grosse Fortschritte gibt es dagegen bei Verhandlungen über den Schutz von Regenwäldern, die viel CO2 binden. Entwicklungsländer könnten im Gegenzug von Industrienationen jedes Jahr Milliarden von Dollar dafür bekommen. Unterdessen gestand der indische Umweltminister Jairam Ramesh erstmals ein, dass sein Land der drittgrösste Verursacher von Treibhausgasen ist und damit Russland überholt hat. Auf dem zweiten Platz liegen die USA. Ramesh sagte auf einer Konferenz in Nepal, dass Indien nicht auf Kosten der Umwelt zu einem wohlhabenden Land werden könne. Die meisten der 1,1 Milliarden Inder haben keinen Zugang zu Elektrizität. Energie wird in dem Land vor allem mit Kohle erzeugt.

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