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Meere werden zu wenig geschützt

Nagoya - Der Schutz der Ozeane hinkt dem international vereinbarten Ziel weit hinterher. Dies geht aus dem globalen Meeresbericht hervor, den die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Dienstag auf der UNO-Artenschutzkonferenz in Nagoya veröffentlichte.

fest / Quelle: sda / Dienstag, 19. Oktober 2010 / 18:40 h

Die Staaten hatten 2002 vereinbart, zehn Prozent der Meeresfläche bis zum Jahr der Biodiversität 2010 unter Schutz zu stellen. Tatsächlich sind es nur ein Prozent. «Unsere Lebensgrundlage steht hier und jetzt auf dem Spiel», sagte der Leiter des Meeresprogramms der IUCN, Carl Gustaf Lundin. Er fordert sogenannte «Hoffnungs-Orte», Ozeanflächen mit besonderem Schutz, «als Zeichen dafür, dass die Welt mit rund zwei Drittel ihrer Fläche sorgsam umgeht.»

Zu wenig Meeresschutzgebiete jenseits der Küsten

Bisher gibt es 5880 Meeresschutzgebiete weltweit. Die meisten davon bedecken Küstengebiete, im Ozean gibt es nur sehr wenige Schutzflächen.



Bisher gibt es 5880 Meeresschutzgebiete weltweit. Die meisten davon bedecken Küstengebiete. /

So seien die Meere, die das temperierte Südamerika etwa Chile oder Argentinien umgeben nur zu 0,4 Prozent geschützt. An Land betrage die Schutzfläche in dieser Region rund 22 Prozent.

Diese Gebiete schützen aber längst nicht alle Arten und Lebensräume. Sie repräsentieren nicht einmal alle Regionen der Erde. Die IUCN und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen riefen deshalb zur verstärkten Ausweisung von Meeresschutzgebieten auf.

Netz von Meeresschutzgebieten

Die Vertragsstaaten der CBD haben sich vorgenommen, bis zum Jahr 2012 ein weltweites Netz an Meeresschutzgebieten fertigzustellen. Mehr als dreissig Autoren haben sich am neuen IUCN-Meeresschutzbericht beteiligt.

Sie stellen darin gelungene Projekte und Empfehlungen dafür vor, wie zukünftig Bewirtschaftung und Schutz der Meere miteinander vereinbart werden können. In der IUCN sind zahlreiche Naturschutzorganisationen zusammengeschlossen, darunter der WWF.

 


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