Vor einem Jahr hatte die Credit Suisse noch geglänzt: Dank einem starken Resultat im Investmentbanking war der Reingewinn der Grossbank auf 2,354 Mrd. Fr. hochgeschossen und hatte selbst die optimistischsten Prognosen weit übertroffen.
Umso krasser fällt der Kontrast heute aus: Der Vorsteuergewinn im Investmentbanking sackte von 1,746 Mrd. Fr. auf 395 Mio. Fr. ab, wie die Credit Suisse am Donnerstag bekannt gab. Zudem machten Wertberichtigungen auf eigenen Verbindlichkeiten in Höhe von 589 Mio. Fr. einen dicken Strich durch die CS-Konzernrechnung.
Mit solch hohen Wertberichtigungen hatte kaum ein Analyst gerechnet. Der Reingewinn von 609 Mio. Fr.
Der CS-Reingewinn schrumpft gegenüber dem Vorjahresquartal um drei Viertel. /
verfehlte die Erwartungen der Experten klar, die laut der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt einen Reingewinn von 920 Mio. Fr. vorausgesagt hatten. Auch der Neugeldzufluss fiel netto mit 14,6 Mrd. Fr. deutlich tiefer aus als prognostiziert (19,6 Mrd. Franken).
Entsprechend negativ reagierten die Investoren: An der festeren Schweizer Börse sank der Aktienkurs bis gegen Mittag um 2,6 Prozent auf 42.20 Franken.
Schlechter gearbeitet
Auch unter Ausklammerung der diversen Sonderfaktoren habe das Institut schlechter gearbeitet als erwartet, urteilten Analysten. Die Investmentbank habe niedrige Erträge erwirtschaftet, kritisierte die Bank Vontobel. Schwach sei insbesondere das Aktiengeschäft im Investmentbanking ausgefallen, monierte die UBS.
Angesichts der Schuldenkrise in einer Reihe von europäischen Ländern zeigten sich die Kunden vorsichtig und sorgten für eine Handelsflaute im Sommer. Aussergewöhnlich schwach sei der Monat Juli gewesen, sagte der neue Finanzchef David Mathers in einer Telefonkonferenz. Seit September habe sich die Lage wieder etwas erholt.
