Sie skandierten Slogans gegen die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, die ihrer Ansicht nach Italiens Filmindustrie zu Tode spart. Der Protest hinderte die Festivalgäste Keira Knightley und Eva Mendes daran, auf dem Roten Teppich ihre Fans zu begrüssen.
Mit der Liebesgeschichte «Last Night» der iranischen Regisseurin Massy Tadjedin, in der Knightley und Mendes die Hauptrollen spielen, wurde das Festival trotz der Proteste eröffnet. «Kultur ist ein Recht!» und «Geht alle nach Hause!» war auf den an die Regierung Berlusconi gerichteten Transparenten zu lesen.
Nahmhafte Regisseure
An der Kundgebung beteiligten sich namhafte Regisseure wie Ettore Scola, Paolo Sorrentini, Nanni Moretti und Marco Risi. Der Jurypräsident des Festivals, der Schauspieler Sergio Castellitto, verlas ein Dokument mit den Forderungen der Demonstranten.
Hinter der Aktion steht der Verband «Centoautori» an, der sich seit Monaten gegen die Sparbeschlüsse der Regierung in der Sparte Kultur wehrt. Italiens Staatssekretär Gianni Letta, der bei der Eröffnung des Festivals anwesend war, kritisierte den Protest.
«Protestaktionen sind sinnvoll, wenn sie konstruktiv sind. Ich hätte den Beginn des Festivals nicht gestört. So entmutigt man internationale Investoren, die sich für das italienische Filmgeschäft interessieren», sagte Letta. Kulturminister Sandro Bondi bezeichnete den Protest gar als Ausdruck von Intoleranz.
