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James Barnor - Ever Young: Eine Zeitreise durch Gesellschaft und IdentitätVom 9.4. bis 20.7.2025 zeigt das Espace Images Vevey die Retrospektive «Ever Young» des ghanaischen Fotografen James Barnor. Über 100 Werke aus sieben Jahrzehnten offenbaren Barnors Blick auf gesellschaftliche Umbrüche in Ghana und Grossbritannien.fest / Quelle: fotografie.ch / Montag, 14. April 2025 / 19:51 h
![]() Als Chronist von Dekolonisation, Moderne und Diaspora schuf Barnor ikonische Bilder der Menschlichkeit im Wandel. Die erste Schweizer Einzelausstellung lädt ein, sein fotografisches Erbe zu entdecken, das Fragen zu Identität und globaler Vernetzung aufwirft.
Ein Leben zwischen KontinentenJames Barnor, 1929 in Accra geboren, begann seine Karriere in den 1950er-Jahren im Ghana kurz vor der Unabhängigkeit. In seinem Studio «Ever Young» porträtierte er eine aufstrebende Mittelschicht: Frauen in traditionellen Kaba-Kleidern neben Anzugträgern mit Zeitungen, Jugendliche mit Schallplatten oder Fahrrädern. Diese Aufnahmen, oft in leuchtenden Pastelltönen koloriert, spiegeln den Optimismus einer Generation, die zwischen kolonialen Strukturen und neuer Selbstbestimmung navigierte.Seine Arbeit ging jedoch über Studiofotografie hinaus. Als erster Fotograf für den Daily Graphic, Ghanas frühester unabhängiger Zeitung, hielt Barnor politische Ereignisse fest - darunter den Besuch der britischen Königin Elizabeth II. 1961, ein Symbol für das komplizierte Erbe der Kolonialzeit. London Calling: Diaspora und der Sound der 1970er1969 zog Barnor nach London, angezogen von der pulsierenden Musik- und Modeszene. Hier arbeitete er für Drum, ein Magazin, das afrikanische Lebenswelten in Europa sichtbar machte. Seine Porträts von Migrant:innen, Student:innen und Künstler:innen - wie die Sängerin Marie Hallowi in einem knallroten Minikleid vor der Westminster Abbey - zeigen eine Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen Anpassung und Selbstbehauptung.Besonders eindrücklich sind Barnors Strassenszenen: Kinder in Notting Hill, die vor Graffitis spielen; Männer in afrikanischen Wax-Print-Stoffen vor britischen Reihenhäusern. ![]() ![]() Constance Mulondo, eine Studentin und Sängerin aus Uganda, alias «Cool Constance», posiert für das Cover des Drum Magazins im Campbell-Drayton Studio, Gray's Inn Road, London, 1967. /
![]() ![]() ![]() James Barnor. /
![]() ![]() Ohne Romantisierung oder Drama erzählen diese Bilder von einem Alltag, der längst Teil der europäischen Geschichte ist. Fotografie als BrückeKuratiert von der Kunsthistorikerin Ama Lawson, ordnet «Ever Young» Barnors Werk nicht streng chronologisch, sondern in thematischen Clustern. Eine Wand widmet sich dem Wandel weiblicher Identität: von den sorgfältig drapierten Stoffen in Accra der 1950er bis zu jungen Frauen in London, die Afro und Minirock als politische Statements trugen. Ein anderer Bereich beleuchtet Barnors Experimente mit Farbe - erst ab den 1970ern setzte er sie gezielt ein, um Emotionen zu verdichten.Warum Vevey?Die Wahl des Ausstellungsorts ist kein Zufall. Das Espace Images, nur einen Steinwurf vom Bahnhof entfernt, hat seit den 1980er-Jahren Fotografiegeschichte geschrieben - von dokumentarischen Serien bis zu digitalen Experimenten. Zudem knüpft die Schau an die Tradition des nahegelegenen Musée de l'Elysée an, einem Mekka der Fotokunst.Späte Anerkennung und aktuelle RelevanzLange blieb Barnors Werk einem Nischenpublikum vorbehalten. Erst mit 80 Jahren erlangte er internationale Aufmerksamkeit, als die Londoner Serpentine Gallery 2010 eine Retrospektive zeigte. Seither hängen seine Werke in der Tate Modern und dem V&A.Doch «Ever Young» ist mehr als eine historische Würdigung. In Zeiten, in denen Europas Kolonialgeschichte neu verhandelt wird und #BlackLivesMatter-Debatten Identitätsfragen aufwerfen, wirken Barnors Bilder erstaunlich aktuell. Sie erzählen von Stolz und Unsicherheit, Tradition und Aufbruch - ohne plakative Antworten. «James Barnor - Ever Young»9.4.- 20.7.2025Espace Images Place de la Gare 3 1800 Vevey +41(0)21-922 48 54 Mi-So 14-18 Uhr ![]() Links zum Artikel:
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