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Gewerkschaftsbund fordert mehr Geld für ärmere Rentner

Bern - Mehr AHV für Menschen mit kleineren Einkommen, mehr Schutz vor missbräuchlichen Kündigungen: Die Delegierten des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) haben an ihrem zweitägigen Kongress in Bern die Eckpunkte ihrer Gewerkschaftspolitik für die nächsten zehn Jahre bestimmt.

fkl / Quelle: sda / Samstag, 6. November 2010 / 15:44 h

«AHVplus» heisst die Idee, die von den 225 stimmberechtigten SGB-Delegierten am Freitag gutgeheissen wurde. Diese fordern neu nach Einkommen differenzierte Leistungsziele: eine Rente von 80 Prozent des bisherigen Einkommens für Monatslöhne unter 5000 Franken und eine Rente von 60 Prozent für Einkommen über 7000 Franken. Bisher sei man davon ausgegangen, dass 60 Prozent des letzten Einkommens reichten, sagte der St. Galler SP-Nationalrat und SGB-Präsident Paul Rechsteiner in einem gleichentags veröffentlichten Interview der Gewerkschaftszeitung «work».

«Für jene, die 10'000 Franken und mehr verdienen, reicht das locker.» Für die Mehrheit mit einem Monatslohn von lediglich 4000 bis 7000 Franken seien 60 Prozent aber zu wenig.

Bis 2012 soll Modell stehen

Die «AHVplus» soll die Basis-AHV und die zweite Säule ergänzen, aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen gespiesen und von der AHV verwaltet werden.



Paul Rechsteiner äusserte sich zu «AHVplus». / Foto: EQ Images

Die Delegierten beauftragten die SGB-Organe, bis 2012 ein entsprechendes Modell mit allen Details auszuarbeiten.

Ebenfalls zur AHV äusserte sich Innenminister Didier Burkhalter vor den SGB-Delegierten: Der FDP-Bundesrat bekräftigte seine Absicht, möglichst rasch ein neues AHV-Projekt vorzulegen.

Missbräuchliche Kündigungen

Am Samstag beschlossen die Gewerkschafter nebst weiteren Resolutionen und Papieren einen zweiten Eckpfeiler ihrer der künftigen Politik: Sie wollen gewerkschaftlich aktive Angestellte besser vor Kündigungen schützen. Die aktuellen Bemühungen des Bundesrats in der Sache gingen den Gewerkschaftern zu wenig weit, sagte SGB-Sprecher Peter Lauener der Nachrichtenagentur SDA.

Anfang Oktober hatte der Bundesrat eine Gesetzesrevision zum besseren Schutz vor missbräuchlichen Kündigungen in die Vernehmlassung geschickt. Diese dauert bis am 14. Januar 2011.

Stärkere Sanktionen gefordert

«Wir fordern in der Vernehmlassung, dass die Sanktionen gegen fehlbare Arbeitgeber verstärkt werden», sagte Lauener. Auch brauche es ein Gesetz, das die Wiederanstellung der missbräuchlich Entlassenen regle.

 


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