Entschädigungszahlungen und Wertberichtigungen seinen «eher unwahrscheinlich», sagte Sonova-Chef Valentin Chapero am Mittwoch im Interview mit dem Wirtschaftsportal «Cash»: «Die Kosten können wir noch nicht beziffern. Das wird wahrscheinlich 'zig' Millionen kosten, sowohl was den ausgefallenen Umsatz angeht als auch die Kosten für den Rückruf selbst.»
Mit Analystenschätzungen konfrontiert, die einen Taucher des Betriebsgewinns (EBIT) von bis zu 20 Prozent erwarten, sagte Chapero: «Zwanzig Prozent vom EBIT wären ja 70 Millionen. Das erscheint mir etwas hoch.» Die finanzielle Auswirkung werde irgendwo in der Grössenordnung von zig Millionen liegen, aber sicherlich nicht in der Höhe von 20 Prozent.
Entschädigungszahlungen und Wertberichtigungen auf dem für den Kauf der US-Firma Advanced Bionics aktivierten Goodwill hat Chapero nicht auf seiner Rechnung: «Es ist eher unwahrscheinlich, dass es dazu kommt.»
Problematisches Implantat
Am Vortag hatte Sonova die Rückrufaktion für das Produkt gestartet, nachdem es bei zwei Patienten zu Problemen gekommen war.
Hörimplantat HiRes 90K. / Foto: Advanced Bionics
Die Beiden hatten 8 bis 10 Tage nach Inbetriebnahme des Geräts über starke Schmerzen und allzu laute Geräusche sowie Schockempfindungen geklagt. Deshalb musste das Hörimplantat HiRes 90K wieder herausoperiert werden.
An der Schweizer Börse erholte sich die Aktie nach dem Absturz am Vortag wieder. Am Mittwoch zog der Kurs bis 16.30 Uhr um 1 Prozent auf 125,70 Fr. an.
