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Japan verhängt Sperrzone um Fukushima

Tokio - Japan hat um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi eine Sperrzone eingerichtet. Ministerpräsident Naoto Kan erklärte am Donnerstag bei einem Besuch in der gleichnamigen Provinz Fukushima die Umgebung des AKW im Umkreis von 20 Kilometern zum Sperrgebiet.

bg / Quelle: sda / Donnerstag, 21. April 2011 / 09:25 h

Zutritt sei nur noch unter staatlicher Aufsicht möglich. Die Regierung hatte dieses Gebiet zwar bereits zuvor zu einer Evakuierungszone erklärt, es gab jedoch kein Verbot, es zu betreten. Die Sperrzonen-Regelung tritt an diesem Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft.

Rückkehr unter Auflagen

Kan hatte die Gegend am Donnerstag besucht. Dabei kam er mit Behördenvertretern und Flüchtlingen aus der Evakuierungszone zusammen, um die Einrichtung der Sperrzone zu diskutieren. Immer wieder waren ehemalige Bewohner trotz der akuten Gefahr durch radioaktive Strahlen auf eigene Faust in ihre Wohngebiete zurückgekehrt, um Habseligkeiten herauszuholen. Das wird jetzt nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung und unter Auflagen möglich sein.

Schutzkleider und Dosimeter Pflicht

So soll es nur einer Person pro Haushalt erlaubt werden, das Gebiet für etwa zwei Stunden zu betreten. Die Menschen müssen dabei Schutzkleidung und ein Dosimeter tragen, erklärte Regierungssprecher Yukio Edano. Es werden dafür Busse bereitgestellt. Dies gilt allerdings nicht für Menschen, deren Wohnungen in einem Umkreis von drei Kilometern ums das havarierte Kraftwerk liegen.



Ab sofort ist gilt die Sperrzone-Regelung um das Atomkraftwerk Fukushima. /

Sie dürfen dieses Gebiet nicht betreten. Die erste Phase der Rückkehraktion solle «in wenigen Tagen» beginnen und etwa ein bis zwei Monate dauern, hiess es.

Sechs bis neun Monate Geduld

Mehr als einen Monat nach dem schweren Beben und dem Tsunami, bei denen das AKW Fukushima beschädigt wurde, ist die schwerste Atomkrise seit dem Super-Gau von Tschernobyl vor 25 Jahren immer noch nicht gelöst. Der Betreiber Tepco hat am Wochenende erklärt, er hoffe in sechs bis neun Monaten die havarierten Reaktoren stabilisieren zu können. Dieser Zeitplan könne aber nur eingehalten werden, wenn «alles reibungslos» verlaufe, sagte Edano.

Umfrageergebnisse nach Katastrophe

Auch nach dem Unglück im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist die Zustimmung zur Atomenergie in asiatischen Ländern am höchsten. In China, dem weltweiten Spitzenreiter, befürworteten laut einer Umfrage Ende März 70 Prozent der Menschen die Atomkraft. An zweiter Stelle lag Südkorea mit 64 Prozent, wie eine Umfrage des Instituts BVA/Win-Gallup ergab, die der Fernsehsender France 2 veröffentlichte. Am deutlichsten wandten sich die Japaner selbst von der Atomkraft ab: Während vor der Katastrophe noch 62 Prozent der Japaner AKW befürworteten, lag die Zustimmung danach nur noch bei 39 Prozent. In Europa war die umstrittene Energie in Bulgarien und Tschechien mit 61 Prozent am angesehensten, gefolgt von Frankreich mit 58 Prozent. Das Land mit den meisten Atomkraftgegnern war Österreich, wo 90 Prozent die Energiequelle ablehnten. Deutschland lag mit 73 Prozent Ablehnung auf Platz elf der Liste der Gegner.

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