Wawrinka trotz Startschwierigkeiten ungefährdet

Am Schluss war alles so einfach, wie es der Rankingunterschied hatte erwarten lassen. Wawrinka hatte bei den eigenen Aufschlaggames keine Probleme und kam auch bei den Spielen seines Gegners immer wieder zu Chancen. Physisch war er ganz klar überlegen und während sich sein Gegner, der sich Spiele auf drei Gewinnsätze nicht gewohnt ist, ab Ende des dritten Satzes mehrfach am Oberschenkel behandeln lassen musste, war die Schweizer Nummer 2 so frisch wie am Anfang. Nach 147 Minuten verwertete er den Matchball zum Pflichtsieg.

Der Anfang hatte indes die Zweifel, welche Wawrinkas bisherige europäische Sandresultate aufgeworfen hatten, noch nicht vollständig zerstreuen können. Gegen den 27-jährigen Major-Hauptfelddebütanten, einen klassischen "Journeyman", der sein tägliches Brot praktisch ausnahmslos auf Challenger- und Future-Stufe verdient, hatte er grosse Mühe, den Rhythmus zu finden. Unter den Augen von Peter Lundgren und Pierre Paganini hatte Wawrinka eine enorme Streuung und erleichterte seinem Gegner den Teilerfolg beträchtlich. Mit einem Blitzstart in den zweiten Satz (12:1 Punkte) leitete der Romand dann die gewünschte Kurskorrektur ein und am Schluss hätte der Unterschied durchaus noch höher ausfallen können.

"Ich bin zufrieden", erklärte Wawrinka nach der an spielerischen Highlights nicht reich gesegneten Partie, "ich hatte mir eine sehr schwierige Partie erwartet. Er hat gut begonnen und ich war doch langsam und angespannt, habe mich dann aber rechtzeitig steigern können."

Steigern wird sich Wawrinka auch hinsichtlich der nächsten Runden müssen, auch wenn er nach zwei Tagen Pause auch gegen den holländischen Qualifier Thomas Schoorel (ATP 111) oder den Argentinier Maximo Gonzalez (ATP 80) klarer Favorit ist. "Ich fühle mich gut und bin optimistisch, dass ich in den nächsten Runden noch besser ins Spiel komme", so der designierte Drittrunden-Gegner von Jo-Wilfried Tsonga.

Wenig Höhepunkte

Obwohl die Zuschauer die Anlage im Bois de Boulogne schon sehr gut füllten und den Organisatoren volle Kassen bescherten, gab es spielerisch in den 32 Partien kaum Höhepunkte, welche den zusätzlichen Turniertag rechtfertigen würden. Die höchstgesetzten Spieler, welche im Einsatz standen, setzten sich klar durch (David Ferrer und Samantha Stosur). Bereits ausgeschieden sind die jeweiligen Nummern 19 der Setzliste, Marin Cilic (gegen Ruben Ramirez Hidalgo) und Shahar Peer (Maria José Martinez Sanchez). Im letzten Spiel des Tages scheiterte dann die in eine tiefe Krise geschlitterte Flavia Pennetta (It/18). Obwohl sie Chancen für mehrere Siege hatte, unterlag sie, bar jeglichen Selbstvertrauens, der Amerikanerin Varvara Lepchenko mit 3:6, 6:2, 3:6. Den fünften Matchball "verwertete" sie mit einem Doppelfehler zu ihrer fünften Niederlage in Serie gleich selber.

Heute Montag gibt es auf dem Court Central ein geballtes Programm. Titelverteidigerin Francesca Schiavone eröffnet das Pensum, direkt danach folgen Novak Djokovic und Roger Federer. Die Partie des Baselbieters, der gestern ein Training vor überfüllten Rängen absolvierte, gegen den Spanier Feliciano Lopez dürfte etwa um 16 Uhr beginnen.

Resultate:
Roland Garros. French Open. Grand-Slam-Turnier (21,757 Mio Franken/Sand). 1. Runde. Männer: Stanislas Wawrinka (Sz/14) s. Augustin Gensse (Fr) 4:6, 6:3, 6:4, 6:2. David Ferrer (Sp/7) s. Jarkko Nieminen (Fi) 6:3, 6:3, 6:1. Jo-Wilfried Tsonga (Fr/17) s. Jan Hajek (Tsch) 6:3, 6:2, 6:2. Ruben Ramirez Hidalgo (Sp) s. Marin Cilic (Kro/19) 7:6 (7:5), 6:4, 6:4. Guillermo Garcia-Lopez (Sp/30) s. Robert Kendrick (USA) 6:1, 7:5, 4:6, 6:3. Sergej Stachowski (Ukr/31) s. David Guez (Fr) 6:7 (7:9), 6:3, 6:3, 6:3. Andreas Seppi (It) s. Teimuras Gabaschwili (Russ) 6:3, 7:5, 7:5. Kei Nishikori (Jap) s. Yen-Hsun Lu (Taiwan) 6:1, 6:3, 6:4. Albert Montanes (Sp) s. Marc Gicquel (Fr) 6:4, 6:4, 6:2. Blaz Kavcic (Sln) s. Ernests Gulbis (Lett) 6:1, 6:4, 6:2. Maxime Teixeira (Fr) s.




Vincent Millot (Fr) 6:2, 5:7, 6:7 (4:7), 6:4, 6:1. Pere Riba (Sp) s. Ivan Dodig (Kro) 6:3, 3:6, 7:6 (8:6), 6:4. Julien Benneteau (Fr) s. Rui Machado (Por) 4:6, 6:1, 6:2, 6:0. Guillaume Rufin (Fr) s. Adrian Mannarino (Fr) 6:2, 6:3, 6:2. Fabio Fognini (It) s. Denis Istomin (Usb) 6:4, 6:2, 6:2. Frauen: Samantha Stosur (Au/8) s. Iveta Benesova (Tsch) 6:2, 6:3. Jelena Jankovic (Ser/10) s. Alona Bondarenko (Ukr) 6:3, 6:1. Swetlana Kusnezowa (Russ/13) s. Magdalena Rybarikova (Slk) 6:2, 6:3. Anastasia Pawljutschenkowa (Russ/14) s. Jaroslawa Schwedowa (Kas) 7:5, 6:3. Julia Görges (De/17) s. Mathilde Johansson (Fr) 6:1, 6:4. Varvara Lepchenko (USA) s. Flavia Pennetta (It/18) 6:3, 2:6, 6:3. Maria José Martinez Sanchez (Sp) s. Shahar Peer (Isr/19) 7:6 (7:4), 6:1. Tsvetana Pironkova (Bul/32) s. Casey Dellacqua (Au) 7:5, 6:3. Gisela Dulko (Arg) s. Irina Falconi (USA) 6:3, 6:4. Simona Halep (Rum) s. Alla Kudrjawzewa (Russ) 6:2, 6:1. Rebecca Marino (Ka) s. Kateryna Bondarenko (Ukr) 6:3, 6:3. Vera Duschewina (Russ) s. Jelena Dokic (Au) 4:6, 6:3, 6:2. Alizé Cornet (Fr) s. Renata Voracova (Tsch) 6:4, 6:2. Lucie Safarova (Tsch) s. Kirsten Flipkens (Be) 6:1, 6:1. Polona Hercog (Sln) s. Olivia Sanchez (Fr) 6:0, 6:1. Mona Barthel (De) s. Sybille Bammer (Ö) 6:1, 7:5. Bethanie Mattek-Sands (USA) s. Arantxa Parra-Santonja (Sp) 2:6, 7:6 (7:5), 6:3.