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Studenten in Aleppo festgenommen

Damaskus - Die syrische Armee hat ihre Offensive gegen Regierungskritiker ausgeweitet und zahlreiche Studenten in der Stadt Aleppo festgenommen. Die Sicherheitskräfte hätten in der nördlichen Handelsmetropole weitere Strassenblockaden errichtet.

fkl / Quelle: sda / Dienstag, 21. Juni 2011 / 09:03 h

Dies sagte ein Geschäftsmann aus Aleppo am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. Agenten des Militärgeheimdienstes patrouillierten in den Strassen und kontrollierten die Personalien von Passanten. Zu den Festnahmen an der Universität sei es gekommen, nachdem zahlreiche Studenten auf dem Campus-Gelände demonstriert und dabei auch die jüngste Rede von Präsident Baschar al-Assad kritisiert hätten, berichteten Menschenrechtsaktivisten. Dutzende Studenten seien festgenommen worden.

Auch in der nahe gelegenen Ortschaft Tel Rifaat seien zwölf Demonstranten festgenommen worden, darunter ein Prediger.



In Aleppo patroullieren Agenten des Militärgeheimdienstes. / Foto: Stephan Heer ex-press.ch

Da die syrischen Behörden die meisten Auslandskorrespondenten ausgewiesen haben, ist eine Überprüfung der Berichte schwierig.

Assad hatte in seiner Ansprache am Montag erneut Reformen versprochen. Zugleich machte der Präsident Saboteure für die Unruhen verantwortlich und liess keinen Zweifel daran, dass er an der Macht festhält.

Proteste nach Assad-Rede

Seine mit Spannung erwartete Rede blieb hinter den Erwartungen vieler Syrer zurück: In zahlreichen Städten zogen anschliessend erneut Bewohner auf die Strassen und beschimpften Assad als Lügner und Mörder.

In der Nacht auf Dienstag kam es nach Augenzeugenberichten zu grösseren Demonstrationen in den Städten Hama und Deir al-Sor. In Hama hatte Assads Vater Hafez al-Assad 1982 einen Aufstand niederschlagen lassen. Tausende Zivilisten wurden getötet.

Die Regierung in Damaskus geht seit Monaten mit Gewalt gegen Demonstranten vor, die ein Ende der Herrschaft Assads fordern. Nach Darstellung von Menschenrechtlern sind dabei bislang mindestens 1300 Zivilisten getötet und 10'000 Menschen festgenommen worden.

In den vergangenen Tagen gingen Sicherheitskräfte besonders in der nordwestlichen Region an der Grenze zur Türkei gegen Aufständische vor.

 

 


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