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England souverän zum Sieg - Pleite für Montenegro

Leader England deklassierte Bulgarien in Sofia 3:0. Wayne Rooney markierte gegen die chancenlosen Osteuropäer eine Doublette für den Leader der Gruppe G. Den aus Schweizer Sicht wertvollsten Sieg erreichte Wales gegen das zuvor ungeschlagene Montenegro (2:1).

bg / Quelle: Si / Freitag, 2. September 2011 / 22:45 h

Für die Schweizer Nationalspieler, die am Samstag einen Ruhetag geniessen werden, verlief der Abend der temporären Entlassung aus dem SFV-Camp nahezu wunschgemäss: England setzte sich an der Spitze mit 14 Punkten ab, derweil Montenegro nach dem 1:2 in Wales bei einem allfälligen Schlussspurt der Hitzfeld-Equipe noch von Platz 2 abgedrängt werden könnte. Die Schweizer empfangen am Dienstag das womöglich angeschlagene bulgarische Team. Montenegro könnte gegen den Leader durchaus erneut Punkte einbüssen - zumal die Mannschaft von Trainer Zlatko Kranjcar entgegen dessen Prognose im zweiten Teil der Qualifikation nicht mehr zulegte, sondern eher abbaute; seit dem 8. Oktober 2010 (1:0-Heimsieg gegen die Schweiz) ist die Nummer 2 der Gruppe sieglos.

Das Ende der wundersamen Serie

Sie wurden während Monaten von einer landesweiten Welle der Sympathie getragen, die verblüffenden Fussballer des Kleinstaates Montenegro. Keiner Equipe - auch England im Wembley nicht - war es gelungen, die Serie der Ungeschlagenheit in der EM-Ausscheidungs-Gruppe G zu stoppen. Ausgerechnet beim punktelosen Tabellenletzten endete der wundersame Sturm über die Plätze Europas vorerst einmal. Wales fand das richtige taktische Mittel. Gary Speed schickte ein Team mit zahlreichen Jungen auf den Rasen. Und die verjüngte Equipe wurde dem Nachnamen ihres Trainers vollauf gerecht: Sie überwand das Bollwerk des limitierten Gegners mit Tempo. Beide Tore bereiteten die Waliser in den Couloirs vor. Vaughan und Bale, der kaum zu stoppen war, legten die Bälle perfekt auf - Norwich-Stürmer Steve Morison (27.) und der erst 20-jährige Captain Aaron Ramsey (50.) sorgten mit ihren Treffern für den perfekten Abschluss der brillanten Angriffszüge. Jovetics 1:2 kam zu spät, obschon die Gastgeber in der hektischen Schlussphase mehrfach bedrohlich wankten. Keeper Hennessey verhinderte mit seinen Paraden aber das Comeback der leidenschaftlich, aber für einmal glücklos kämpfenden Montenegriner.

Capellos mutige Personalwahl

Für die Überraschung des Abends sorgte in Sofia nicht der Aussenseiter, sondern der Coach des Favoriten. Fabio Capello beliess Frank Lampard ohne Not auf der englischen Bank. Stattdessen kam Scott Parker, der Aufsteiger der letzten Premier-League-Saison, für den 86-fachen Nationalspieler und jahrelangen Fixstarter im Zentrum zum Zug. Und die couragierte Massnahme Capellos zahlte sich aus. Zusammen mit Gareth Barry führte der Tottenham-Professional brillant Regie. Bulgarien hingegen leistete sich einen Start, der in der Folge gegen einen Kontrahenten der Qualität Englands nicht mehr zu korrigieren war. Ein Pass Barrys in der 13. Minute genügte, die Abwehr der Gastgeber auszuspielen. Verteidiger Gary Cahill präparierte den Ball mit der Brust perfekt und traf zum kursweisenden 1:0. Noch ehe sich die Auswahl von Lothar Matthäus vom frühen Gegentor erholt hatte, doppelte Wayne Rooney nach einem Corner nach (21.). Unmittelbar vor der Pause erhöhte Rooney mit seinem 30. Treffer für die «Three Lions» auf 3:0. Der Stürmer von Manchester United zelebriert derzeit eigentliche Festtage. Am vergangenen Wochenende führte er seinen Klub zu einem historischen 8:2 gegen Arsenal, nun überforderte er in Sofia praktisch im Alleingang die gesamte Defensive der Bulgaren.

Matthäus unter Druck

Derweil England die EM-Teilnahme nach sportlichem Ermessen kaum mehr von der Pole-Position zu verdrängen ist, dürfte der leichte Aufwärtstrend im bulgarischen Nationalteam nach der ersten Niederlage in einem Wettbewerbsspiel unter der Leitung von Matthäus bereits zu Ende sein. Fünf Punkte nur hat der ehemalige WM-Halbfinalist (1994) in sechs EM-Qualifikationspartien gewonnen.



Englands Wayne Rooney (vorne) machte mit seinen zwei Toren alles klar. /

Unterliegen die Bulgaren nun auch noch im Duell mit den Schweizern, wird sich das Feld der Kritiker und Spötter wohl eher früher als später wieder gegen Matthäus formieren. Der Deutsche hatte das «Spiel des Jahres» angekündigt und musste am bitteren Ende vor den Journalisten den deutlichsten Fehltritt seiner zwölfmonatigen Amtszeit analysieren.

Bulgarien - England 0:3 (0:3)


Vasil Levski, Sofia. - 16'000 Zuschauer. - Tore: 13. Cahill 0:1. 21. Rooney 0:2. 45. Rooney 0:3.

Wales - Montenegro 2:1 (1:0)


Cardiff City Stadium. - 20'000 Zuschauer. - Tore: 29. Morison 1:0. 50. Ramsey 2:0. 71. Jovetic 2:1.

Rangliste:


1. England 6/14. 2. Montenegro 6/11. 3. Schweiz 5/5. 4. Bulgarien 6/5. 5. Wales 5/3.

Die nächsten Spiele:


Dienstag, 6. September:
Schweiz - Bulgarien (20.30 Uhr)
England - Wales (20.45 Uhr) Freitag, 7. Oktober:
Wales - Schweiz (20.45 Uhr)
Montenegro - England (21 Uhr) Dienstag, 11. Oktober:
Bulgarien - Wales (20.05 Uhr)
Schweiz - Montenegro (20.05 Uhr)

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