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UBS-Händler verzockt Milliarden

Zürich - Während die Politik über strengere Regeln für Schweizer Grossbanken diskutiert, verzockt ein UBS-Banker in London 2 Mrd. Dollar. Die UBS erwartet neue Verluste und das mühsam wiedererlangte Renommée der Bank erhält erneut tiefe Kratzer.

bert / Quelle: sda / Donnerstag, 15. September 2011 / 12:22 h

Drei Minuten vor dem Beginn des Börsenhandels in Zürich um 9 Uhr liess die UBS am Donnerstagmorgen die Bombe platzen: Die schätzungsweise 2 Mrd. Dollar (1,75 Mrd. Franken), die ein 31-jährige Händler in London in den Sand gesetzt hatte, bringen der UBS womöglich einen neuen Verlust im laufenden dritten Quartal. Wie gross dieser sein könnte, sagte die Bank nicht. Die Bank hatte die Machenschaften des Finanzjongleurs am Mittwochnachmittag entdeckt. Am Donnerstag um 3.30 Uhr Ortszeit verhaftete die Londoner Polizei den Mann. Der gestrauchelte Glücksritter steht unter Betrugsverdacht und ist in Gewahrsam. Der Aktienkurs der UBS fiel sofort und lag zeitweise unter 10 Franken. So tief war der Kurs ausser Anfang August seit März 2009 nicht mehr. «Die Nachricht ist eine Katastrophe für die UBS», hiess es am Markt. Das Versagen der Risikokontrollen bei der UBS rücke auch die Bankführung um Konzernchef Oswald Grübel - selbst ein ehemaliger Händler - in ein schiefes Licht, hiess es.



Milliarden in den Sand gesetzt - ein UBS-Händler verzockte zwei Milliarden Dollar. /

Zerstörtes Vertrauen

Grübel und die restliche Konzernleitung wandten sich am Donnerstag in einer kurzen E-Mail an die Mitarbeiter. Die fundamentale Stärke der Bank sei nicht in Frage gestellt, versuchten die Top-Manager die weltweit 65'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beruhigen. Analysten gehen tatsächlich davon aus, dass die UBS den finanziellen Verlust verdauen kann. Schwerer wiegt der erneut lädierte Ruf der Grossbank. Nach den Milliardenabschreibern in der Finanzkrise musste die UBS im Oktober 2008 durch den Schweizer Staat vor einem möglichen Kollaps bewahrt werden. Um den Ruf, eine respektable Bank zu sein, musste das Traditionshaus in der Folge kämpfen. 2 Mrd. Dollar Verlust in London radieren nun zudem die Bemühungen, weltweit rund 2 Mrd. Fr. zu sparen, nahezu aus. Um dieses im Juli verkündete Sparziel zu erreichen, hat die UBS den Abbau von 3500 Stellen eingeleitet.

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