Die Krise beim HSV verschärft sich

Die Spitzenspiele der Runde finden am Sonntag statt, wenn die Europacup-Teilnehmer antreten. Meister Dortmund gastiert bei Hannover und Bayern München reist zum Klassiker zu Schalke. Mit einem Remis würden die Münchner wieder an Werder Bremen und Mönchengladbach vorbeiziehen. Gegen Mönchengladbach hätte dem HSV der Befreiungsschlag gelingen sollen. Der erste Sieg der Saison war eingeplant. Doch die emotions- und ideenlose Equipe bezog stattdessen eine weitere Niederlage. Zu Recht, denn Gladbach steigerte sich nach schwachem Start und kontrollierte das Geschehen nach dem Führungstor durch Igor De Camargo (66.) souverän. Das 1:0 verbesserte Favres (defensive) Bilanz mit Gladbach weiter. Seit der Ankunft des Romands spielten die Rheinländer in 20 Partien achtmal zu null und kassierten insgesamt bloss 13 Gegentore (0,650 pro Spiel). Damit ist die Abwehrleistung Gladbachs nur marginal schlechter als diejenige von Meister Dortmund in der gesamten letzten Saison (0,647 Gegentore pro Spiel). «Der Sieg von Mönchengladbach geht in Ordnung», gab der angeschlagene HSV-Trainer Michael Oenning zu. Der 46-Jährige kommt mit den Hamburgern nicht vom Fleck. Schon in der Schlussphase der letzten Saison schaffte er nach der Entlassung von Armin Veh die Wende nicht mehr und verpasste mit dem HSV die Qualifikation für den Europacup. In der neuen Spielzeit sieht es noch schlimmer aus. In den drei Heimspielen gegen Aufsteiger Hertha Berlin (2:2), 1. FC Köln (3:4) und Mönchengladbach (0:1), die vor der Saison allesamt zum Kreis der Abstiegskandidaten gezählt worden waren, holte der HSV nur einen Punkt. Für Oenning ist die saisonübergreifende Bilanz verheerend. In 14 Spielen erreichte er nur einen Sieg.

Rot gegen Hitz

Einen schlechten Nachmittag hatte der Schweizer Marwin Hitz als Torhüter von Wolfsburg beim 1:3 in Hoffenheim. Für das erste Gegentor, ein Schuss des Holländers Ryan Babel aus rund 25 Metern, muss er die Verantwortung übernehmen. Danach spielte er zwar fehlerfrei - aber nicht bis zum Ende. Neun Minuten vor Schluss zeigte ihm Schiedsrichter Marco Fritz beim Stande von 1:2 die Rote Karte. Hitz wollte bei einem Abschlag das Spiel schnell machen und wurde von Fritz zurückgepfiffen. Darauf muss der Schweizer den Referee verbal angegriffen haben. Fritz jedenfalls zog ohne zu zögern die Rote Karte. Weil Wolfsburg schon dreimal gewechselt hatte, musste Aussenverteidiger Makoto Hasebe ins Tor - und wurde kurz vor Schluss von Doppeltorschütze Roberto Firmino noch einmal bezwungen.

Comeback von Bunjaku

Rund sieben Monate nach seiner Meniskusverletzung gab Albert Bunjaku das Comeback in der 1. Bundesliga. Bei Nürnbergs 1:1 gegen Werder Bremen trat der Stürmer aus Schlieren nach der Pause ein. Mit Bunjaku im Sturm und mit einem Mann mehr auf dem Platz (Rote Karte gegen Werders Goalie Tim Wiese in der 17. Minute) gelang Nürnberg nach einem Corner noch der Ausgleich durch Philipp Wollscheid (62.).

Resultate:

SC Freiburg - VfB Stuttgart 1:2 (0:1). Kaiserslautern - Mainz 3:1. Hoffenheim - Wolfsburg 3:1. Hertha Berlin - Augsburg 2:2. Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach 0:1. Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 1:4.




Nürnberg - Werder Bremen 1:1.

Rangliste:

1. Werder Bremen 6/13 (12:6). 2. Borussia Mönchengladbach 6/13 (8:3). 3. Bayern München 5/12 (16:1). 4. Hoffenheim 6/12 (12:5). 5. VfB Stuttgart 6/10 (9:4). 6. Bayer Leverkusen 6/10 (7:7). 7. Nürnberg 6/10 (6:6). 8. Schalke 04 5/9 (11:8). 9. Hertha Berlin 6/9 (8:7). 10. Hannover 96 5/8 (6:7). 11. Borussia Dortmund 5/7 (6:4). 12. 1. FC Köln 6/7 (11:15). 13. Mainz 6/7 (8:13). 14. Wolfsburg 6/6 (7:12). 15. Kaiserslautern 6/5 (5:9). 16. SC Freiburg 6/4 (10:18). 17. Augsburg 6/3 (6:12). 18. Hamburger SV 6/1 (6:17).