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Neue Drogen überfluten EuropaLissabon - Der Drogenkonsum in Europa bleibt relativ stabil, der Konsum bekannter Rauschgifte wie Kokain oder Cannabis geht vielerorts sogar zurück - doch neue synthetische Drogen überfluten den Kontinent im Rekordtempo.dyn / Quelle: sda / Dienstag, 15. November 2011 / 13:47 h
Die Verkäufer der so genannten Legal Highs seien den Behörden immer einen Schritt voraus, weil sie in der Lage seien, schnell neue Alternativen zu verbotenen Produkten anzubieten, heisst es im Jahresbericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EBDD), der am Dienstag am Behördensitz in Lissabon vorgestellt wurde.
Nachdem EBDD und Europol 2010 den historischen Höchstwert von 41 neue Drogen (im Vergleich zu 24 im Jahr 2009) registriert hatten, droht 2011 zum neuen Rekordjahr zu werden. Bisher seien dieses Jahr schon 39 neue Substanzen gemeldet worden.
«Das grösste Problem bei synthetischen Drogen besteht darin, dass die Leute nicht wirklich wissen, was sie nehmen», sagte EBDD-Direktor Wolfgang Götz. Gerade in Kombination mit anderen legalen oder illegalen Drogen könne es zu schweren gesundheitlichen Problemen oder gar zum Tod kommen.
Weniger Kokser und Kiffer Eine Trendwende beobachtet die EBDD hingegen beim Kokain- und Cannabiskonsum: Der Rückgang des Anteils der Raucher unter Schülern und Jugendlichen in vielen Länder könnte zu einer Reduktion des Cannabis-Konsums führen, so die EBDD.«China White» war eine der ersten Designerdrogen, die internationale Aufmerksamkeit erregte. /
![]() Die Finanz- und Wirtschaftskrise dürfte in Europa zudem die ehemalige Jet-Set-Droge Kokain aus Kostengründen ins «Out» treiben. Der Kokainkonsum ist laut EBDD in vier der fünf Länder mit den höchsten Kokainkonsumraten - Dänemark, Spanien, Italien und dem Vereinigten Königreich - gesunken. Der Cannabis- und Kokainkonsum gebe aber weiterhin Anlass zur Sorge. Heroinknappheit Ebenfalls abgenommen hat die Zahl von Suchtgiftkonsumenten, die sich Heroin injizieren. Der Opioid-Gebrauch blieb jedoch stabil, Rund die Hälfte der Drogenkonsumenten (51 Prozent), die sich in Europa in Behandlung begeben, geben Opioide als ihre Primärdroge an, schreibt die EBDD in ihrem Bericht. In Teilen Europas war es im vergangenen Jahr zu einer Heroin-Knappheit gekommen, insbesondere in Irland und dem Vereinigten Königreich, aber auch in der Schweiz, Italien, Slowenien und Russland.
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