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Team Sauber will weg von Platz 7

Das Team Sauber will in der Hierarchie der Formel 1 wieder weiter nach oben kommen. Die Zürcher Equipe hat sich im Vergleich zum Vorjahr, als lediglich Rang 7 resultiert hatte, die Verbesserung in der Konstrukteuren-Wertung zum Ziel gesetzt.

fest / Quelle: Si / Dienstag, 13. März 2012 / 23:10 h

Das anvisierte Ziel soll in der 20. Formel-1-Saison des Teams durch Konstanz erreicht werden. «Wir wollen die Saison so stark beginnen wie die letzte und dieses Niveau über das ganze Jahr halten», gibt Patron Peter Sauber die Marschrichtung vor. «Wir beabsichtigen, regelmässig Punkte zu sammeln und uns in der WM-Wertung zu verbessern.» Die gewünschte Steigerung bringt es mit sich, an Konkurrenten Mass zu nehmen, die 2011 zumindest phasenweise in Reichweite gelegen hatten. Namentlich dürften dies Lotus und Force India sein. Deren Leistungskurve war diametral zueinander verlaufen. Lotus, aus dem einstigen Werkteam von Renault hervorgegangen, hatte nach guten Ergebnissen in der ersten Saisonhälfte in unerwartetem Umfang abgebaut. Force India dagegen hatte lange grösste Mühe bekundet, dann aber einen Steigerungslauf hingelegt, mit dem Sauber nicht mehr Schritt zu halten vermochte. Als weitere direkte Gegner für den Schweizer Rennstall erwartet werden Toro Rosso, Williams und möglicherweise auch Caterham, das zuletzt als Team Lotus am Start war.

Perez will Gelerntes umsetzen

Peter Sauber ist überzeugt, dass die Stammfahrer Kamui Kobayashi (25) und Sergio Perez (22) die teaminternen Ansprüche umzusetzen vermögen. «Kamui steht vor seiner dritten Saison in der Formel 1. An der Führungsrolle, die er im vergangenen Jahr hat übernehmen müssen, ist er weiter gereift. Sergio geht in seine zweite Saison, die oft die schwierigste in einer Formel-1-Karriere darstellt. Beide Fahrer haben grosses Potenzial und werden dies 2012 in Zusammenarbeit mit den gleichen Ingenieuren wie im Vorjahr weiter entfalten.» Kobayashi sieht die Kontinuität als grosses Plus. «Wir können unsere gemeinsamen Erfahrungen nutzen», sagt der Japaner. «Im ersten Jahr hatten wir einen enttäuschenden Start, aber eine gute zweite Saisonhälfte. Im zweiten Jahr war es umgekehrt. Nun sollten wir regelmässig Punkte holen.»

Perez will umsetzen, was er in seiner ersten Saison als Formel-1-Fahrer gelernt hat. «Das erste Jahr fühlte sich an wie zwei Jahre, weil es so viel Neues zu verarbeiten gab», sagt der Mexikaner, dessen Förderer und Mäzen Carlos Slim dem Team Sauber als grosszügiger Sponsor weiter zur Seite steht. «Jetzt bin ich in der Formel 1 angekommen.



Kamui Kobayashi beim Training im Sauber Boliden: Er soll regelmässig Punkte einfahren. / Foto: EQ Images

Ich will mich auf jeden Fall steigern.» Angetrieben werden die von Kobayashi und Perez gelenkten Autos wie bisher von Ferrari-Motoren. Die Scuderia aus Maranello liefert weiterhin auch das Getriebe und das Energierückgewinnungssystem KERS nach Hinwil.

Ergebnisse in vorsaisonalen Testfahrten sind mit Vorsicht zu bewerten. Zu unterschiedlich sind die Vorgaben und Strategien, mit denen die Ingenieure die Fahrer ausrücken lassen. Gleichwohl haben Peter Sauber und seine Crew die Auftritte in den letzten Wochen in Jerez und Montmeló im Glauben bestärkt, die Ambitionen in die Tat umsetzen zu können. Das neue Auto hat kaum Grund zu Klagen gegeben. Über lange Distanzen hat der C31 seine Standfestigkeit bewiesen, und im Qualifying-Trimm waren die Rundenzeiten ermutigend. Kamui Kobayashi und Sergio Perez verliehen der Zuversicht mit je einer Tagesbestzeit auf der Grand-Prix-Strecke in Montmeló zusätzliche Nahrung. Die Hoffnung ist auf jeden Fall berechtigt, dass sich das Team Sauber in den Qualifikationstrainings in besserem Licht präsentieren wird als zuletzt.

Zupass kommen dürfte dem Schweizer Vertreter zudem eine Passusänderung im Reglement. Das Anblasen durch Abgase des Diffusors ist nicht mehr gestattet. Das Team Sauber hatte die Entwicklung der technischen Raffinesse im Lauf der vergangenen Saison eingestellt und auch dann nicht mehr weiterverfolgt, als die FIA nach zwischenzeitlichem Veto der von Adrian Newey und Red Bull initiierten Errungenschaft wieder grünes Licht erteilt hatte.

Revolution und Evolution

Der C31 kann als Mischling aus Revolution und Evolution betrachtet werden. Neben vielversprechenden Neuerungen sind Weiterentwicklungen des Vorgänger-Modells in die Konstruktion eingeflossen. «Wir haben darauf geachtet, die beim letztjährigen Auto festgestellten Schwächen auszumerzen und gleichzeitig dessen Stärken beizubehalten», fasst Chefdesigner Matt Morris das Vorgehen beim Bau des C31 zusammen. «Das neue Auto ist in jenen Bereichen revolutionär, in denen wir frische Ideen einbringen konnten. Insbesondere ist dies im Heckbereich der Fall. Evolutionär ist der Wagen an den Stellen, an denen wir auf den bestehenden Lösungen aufbauen konnten.»

Das auf den ersten Blick auffallendste Merkmal des neuen Gefährts ist die vor dem Cockpit in die Frontpartie eingelassene Stufe. Der «Nasenhöcker» wirkt nicht gerade ästhetisch, hat sich als reglementskonforme Lösung aber aufgedrängt. Die FIA hatte die Direktive aus Sicherheitsgründen verändert und eine im vorderen Bereich niedrigere «Nase» vorgeschrieben. Damit soll das Verletzungsrisiko der Fahrer bei Zusammenstössen minimiert werden, bei denen das eine Auto seitlich einschlägt. Der höher gestellte hintere Teil der «Nase» dient dazu, möglichst viel Fahrtwind unter das Auto zu bekommen. Damit entsteht unter der Bodenplatte ein Luftstrom, der Abtrieb generiert und sich derart positiv auf die Aerodynamik auswirkt.

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